Immobilien

PwC setzt ganz auf den "Tower 185"

Neues Frankfurter Hochhaus wird Zentrale des Wirtschaftsprüfers - Platz für 3 200 Mitarbeiter

PwC setzt ganz auf den "Tower 185"

Von Thomas List, Frankfurt”Tower 185″ heißt der Turm, 200 Meter hoch wird er, 100 Meter wurden jetzt gefeiert. Imposant, noch im Rohbau, mit herrlichem Blick auf “Mainhattans” Skyline – so präsentierte sich das vierthöchste Gebäude Frankfurts seinen Gästen. In unmittelbarer Nähe zur Messe und nicht weit vom Hauptbahnhof gelegen soll der Tower 185 den Auftakt für den Ausbau des Europaviertels bilden, sagte die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth beim Festakt.Immerhin konnte man auf der noch im Rohbau befindlichen Etage in luftiger Höhe schon Mal ein Modell der mehrstöckigen Skyline Plaza mit diversen Einzelhandelsgeschäften, Restaurants und opulentem Dachgarten bewundern. Auch ein Kongresszentrum war zu erkennen, das nicht als Konkurrenz, sondern als Entlastung der Messe Frankfurt gedacht ist. Ob es dazu aber wirklich kommt, ist noch offen.Projektentwickler Vivico, eine Tochter des österreichischen, an der Wiener Börse notierten Immobilieninvestors CA Immo, und ihr Partner ECE, der zur Otto-Gruppe gehörende größte Shoppingcenter-Betreiber Deutschlands, wollen noch in diesem Jahr den Bauantrag für das angrenzende Skyline Plaza stellen.Bei der 100-Meter-Feier konnte Bernhard Hansen, Vorsitzender der Vivico-Geschäftsführung und Bauherr des Tower 185, für seinen Turm einen weiteren Erfolg verkünden. Der Hauptmieter, der Wirtschaftsprüfer PricewaterhouseCoopers (PwC), hat zusätzlich 5 500 Quadratmeter auf vier Etagen und damit insgesamt 66 000 Quadratmeter gemietet. “Damit steigt die Vermietungsquote auf 68 %”, sagte Hansen in seinem Vortrag.Investieren will die Vivico in den Tower 185 (185 Meter sind es bis zur Decke des obersten Stockwerks, der Rest sind technische Aufbauten) 450 Mill. Euro. Darunter fallen nach Unternehmensangaben Land-, Bau- und Finanzierungskosten während des Baus. Wie viel in das Skyline Plaza, das Kongresszentrum und das Hotel investiert werden sollen, ist noch nicht klar. Da man sich noch in der Planungsphase befinde, “können wir derzeit keine endgültig belastbaren Zahlen veröffentlichen”, heißt es bei der Vivico. Alle Fäden in der HandDas Unternehmen hält beim Bau alle Fäden in der Hand, berichtete Hansen. Denn über die Tochter Omnicon sei man auch gleichzeitig Generalunternehmer. “Hier sind 1 000 Leute in 50 Gewerken im Einsatz. Für den Bau des von Christoph Mäckler entworfenen Gebäudes wurden mehr als 11 000 Pläne gezeichnet.” Der Tower 185 sei das erste Hochhaus, das gleichzeitig gebaut und bezogen werde. “Oben wird körperlich, unten geistig gearbeitet. Deshalb gibt es auch kein Richtfest.”Für Hans Wagener, zum Zeitpunkt der Feier scheidender Sprecher des Vorstands von PwC Deutschland, bietet der Tower 185 die Möglichkeit, alle rund 2 600 Mitarbeiter in Frankfurt unter einem Dach zusammenzufassen. Die zusätzliche Anmietung der vier Stockwerke begründete Wagener mit der Konzentration internationaler Aktivitäten an der Mainmetropole. “Der Frankfurter Flughafen ist ein internationales Drehkreuz und liegt nahe an der Stadt”, beschrieb der PwC-Chef die Vorteile Frankfurts. “Die neue Holdinggesellschaft für Deutschland und Österreich, die PWC Europe SE, domiziliert in Frankfurt.”Der Umzug in den Sockel des Tower 185 beginne im Oktober 2010 und solle zum Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Ein Jahr später sollen die Obergeschosse des Turms bezogen werden. “Dann haben wir Platz für 3 200 Mitarbeiter, im Vergleich zum heutigen Mitarbeiterstand also eine Reserve von 600. Pro Jahr wollen wir 1 000 bis 1 200 Mitarbeiter einstellen”, kündigte Wagener an. Insgesamt bietet der Tower 185 nach Unternehmensangaben Platz für 5 000 Beschäftigte.Das Gebäude wächst nach Angaben von Henner Mahlstedt, Vorstandsvorsitzender von Hochtief Construction, jede Woche um ein Geschoss. Das Unternehmen zählt sich zu den führenden Anbietern von Green Buildings. Bereits vor Baubeginn hat der Tower 185 eine Vorzertifizierung der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) erhalten. Nach Fertigstellung wird die zweithöchste Auszeichnung des US-Labels Leed (Leadership in Energy and Environmental Design) “Gold” angestrebt. Umwelt wird geschont”Schon in der Bauphase leisten wir einen Beitrag zur Schonung der Umwelt: Wir recyceln über 90 % der Bauabfälle und setzen vor allem regionale Baustoffe ein”, sagte Mahlstedt. Durch die Nutzung von Regenwasser würden mehr als 2,3 Mill. Liter Trinkwasser pro Jahr eingespart, heißt es bei der Vivico. Außerdem würden durch intelligente Energiesparkonzepte die aktuellen Vorgaben der Energieeinsparverordnung um mehr als 20 % unterschritten.