Asset Management

Rekordabwertung bei Immobilienfonds

"Degi Global Business" schreibt 21,6 Prozent ab

Rekordabwertung bei Immobilienfonds

jur Frankfurt – Die Fondsgesellschaft Aberdeen hat den Wert der Objekte in ihrem offenen Immobilienfonds “Degi Global Business” um 21,6 % korrigiert. Dies bestätigte Hartmut Leser, Vorstand der Aberdeen Asset Management Deutschland AG, der Börsen-Zeitung. Der zuletzt 358 Mill. Euro schwere Fonds war Mitte November 2009 in Liquiditätsnöte geraten und hatte die Rücknahme aussetzen müssen.Der “Degi Global Business” ist nach dem “Morgan Stanley P2 Value” der zweite offene Immobilienfonds, bei dem eine drastische Wertberichtigung vorgenommen werden musste. Morgan Stanley Real Estate hatte ihren Fonds im Juli 2009 um 14 % abgeschrieben. Die offenen Immobilienfonds waren bereits im Herbst 2008 in Schwierigkeiten geraten; insgesamt zwölf Fonds setzten damals die Rücknahme von Anteilen aus. Nach kurzer Erholungsphase kam es im Herbst vergangenen Jahres abermals zu mehreren Schließungen. Darunter waren auch zwei Fonds von Aberdeen, der 2 Mrd. Euro schwere “Degi International” und der “Degi Global Business”.Privatanleger seien von der Abwertung wenn überhaupt nur indirekt, zum Beispiel über Dachfonds, betroffen, so Leser. Der Fonds mit einer Mindestanlagesumme von 75 000 Euro richte sich vornehmlich an institutionelle Investoren. “In den letzten Monaten haben wir ein paar Bewertungen hereinbekommen, die uns erstaunt haben.” Daraufhin habe man noch vor Weihnachten die vorgezogene Neubewertung des kompletten Bestandes veranlasst.Jetzt sind die Ergebnisse da, und vor allem das Engagement in Osteuropa habe im Wert korrigiert werden müssen. Vor der Neubewertung war der Fonds mit rund 30 % in dieser Region investiert. Die vier höchsten Wertkorrekturen erklärten 85 % der Gesamtsumme, so Leser. Für die nächsten Wochen seien Einzelgespräche mit den 60 bis 70 größten Investoren geplant. Die Gesellschaft hofft, dass diese investiert bleiben, sollte der Fonds seine Tore wieder öffnen.