Kapitalanlage - Produkt der Woche

Rendite-Extra aus Renten

Dit-Zwitterfonds setzt auf Euro Stoxx und Anleihen

Rendite-Extra aus Renten

ssc Frankfurt – Fonds, die einfach einen Aktienindex nachbilden, erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Auf diesen Trend setzt jetzt auch die Allianz-Tochter Dit mit ihrem im Mai aufgelegten “Dit Euro StocksPlus Total Return”. Besonderheit des Fonds ist, dass er über die Performance des Basisindex Euro Stoxx 50 hinaus Rendite aus Rentenpapieren erwirtschaften soll, ohne dass Anleger dafür zusätzliches Vermögen investieren müssen. Durch diese Chance auf ein “Alpha”, wie Fondsmanager die Zusatzrendite oberhalb der Benchmark bezeichnen, steigt allerdings auch das Risiko. Möglich ist dies, da der Fonds die Entwicklung des Euro Stoxx 50 über Hebelpapiere, sogenannte Futures, abbildet. Dies erfordere nur 2 bis 10 % des Kapitals, welches für den direkten Aktienkauf erforderlich wäre, erläutert Marco Grzesik, Produktmanager des Fonds. Durch die Hebelfunktion der eingesetzten Futures vollzieht der Fonds dennoch die Entwicklung der im Euro Stoxx 50 notierten europäischen Standardwerte eins zu eins nach. Daher handele es sich im Grunde um einen klassischen Aktienfonds, der aufgrund der Indexbindung jedoch auf aktives Management verzichte, so Grzesik. Die verbleibenden 90 bis 98 % Liquidität fließen in ein Anleiheportfolio, das dem des Rentenfonds “Dit Euro Bond Total Return” entspricht, mit mehr als 7 Mrd. Euro Volumen das Fonds-Flagschiff des Allianz-Konzerns. Fondsmanager Scott A. Mather investiert überwiegend in Staatsanleihen mit Investment-Grade-Rating und Schwerpunkt Euroland, derzeit bestreiten diese 75 % des Gesamtvolumens. Um höhere Renditen zu erzielen, mischt er forderungsbesicherte Wertpapiere und Pfandbriefe (derzeitiger Anteil: 17 %), hochverzinsliche Unternehmensanleihen (6,3 %) und Schwellenländer-Bonds (1,6 %) bei. Dank der relativ langen Laufzeiten der Anleihen und der höherverzinslichen Papiere haben Anleger die Chance auf deutlich bessere Renditen als bei einem reinen Indexfonds. Entwickeln sich die Kurse der Rentenpapiere negativ, kann er aber auch schwächer sein als der Referenzindex. Seit Auflegung im Mai haben die Fondsanleger von der guten Entwicklung sowohl am Aktienmarkt als auch an den Anleihemärkten profitiert. Der Fonds legte netto 14,60 % zu, 0,6 Prozentpunkte mehr als der Euro Stoxx 50. Teurer als Indexfonds Grzesik verweist darüber hinaus auf die Erfolge des amerikanischen Vorbilds “StocksPlus”, das der Allianz-eigene Rentenfondsspezialist Pimco bereits seit 1986 in den USA anbietet, mit jetzt 30 Mrd. Dollar Volumen. In Deutschland seien Fonds, die mit Futures arbeiten und gleichzeitig die überschüssige Liquidität in Renten investieren, allerdings erst seit der Änderung der EU-Investmentrichtlinie zulässig. Trotz der besseren Renditechancen gegenüber klassischen Indexfonds (ETF) sollten Anleger bei dem Dit-Produkt einen kritischen Blick auf die Gebührenstruktur werfen: Der Ausgabeaufschlag des Dit-Fonds beträgt derzeit 4 %, während sich bei börsengehandelten ETFs der Spread auf maximal 1 % beläuft. Auch die jährliche Verwaltungsprovision ist mit derzeit 1,2 % weit höher als die übliche ETF-Gebühr von 0,15 %.