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Schutz vor Inflation durch Indexfonds

Teuerung so hoch wie zuletzt im Oktober 2009 - Nur wenige Produkte können überzeugen

Schutz vor Inflation durch Indexfonds

Von Armin Schmitz, Frankfurt Die Angst vor einer Beschleunigung der Teuerungsraten hat in den vergangenen Monaten kontinuierlich zugenommen. Die Geldpolitik der Notenbanken in den Industriestaaten und die steigenden Rohstoffpreise rufen bei den Deutschen die Angst vor einer Beschleunigung der Inflation hervor. Die Belagerung der Messestände der Edelmetallanbieter auf der Invest in Stuttgart oder auf der Numismata, der großen internationalen Numismatik-Börse in München, zeigt, dass viele Deutsche Schutz vor der Geldentwertung suchen. So erfreuen sich Gold- und Silbermünzen und kleine Barren großer Nachfrage.Während die gefühlte Inflation der Bürger bereits seit Monaten ständig wächst, zeigen nun auch die offiziellen Daten, dass die Teuerungsraten in Europa Fahrt aufgenommen haben. Im Februar erreichte die jährliche Inflationsrate in Deutschland ein Niveau von 2,2 % und damit den höchsten Stand seit Oktober 2009. Preistreiber waren vor allem Heizöl und Kraftstoffe, Obst und Gemüse. Auf Euroland-Ebene lag die Rate sogar bei 2,4 %. Experten wie Thomas Meyer, Chefvolkswirt bei der Deutschen Bank, rechnen mittelfristig auf Sicht von zwei bis vier Jahren mit Teuerungsraten von bis zu 4 %. Ausgleich gesuchtDie große Nachfrage in Deutschland nach physischen Edelmetallen wie Gold oder Silber zeigt, dass viele Bürger Schutz vor der Geldentwertung suchen. Dabei werden vor allem Münzen und kleine Barren bevorzugt. Geht es nicht nur um eine Vorsichtsmaßnahme vor einem Währungsschnitt, sondern um den Ausgleich der Inflation, hat der Anleger verschiedene Alternativen wie beispielsweise inflationsgeschützte Anleihen, die von Spezialisten Inflation Linked Bonds oder kurz Linker genannt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen, d. h. nominalen Anleihen werden Kupon und Rückzahlungskurs an die Inflation gekoppelt. Hierdurch ist der Anleger gegen Inflationsrisiken geschützt. Denn er bekommt die tatsächlich eingetretene Inflationsrate im Nachhinein vollständig ausgeglichen.Es gibt eine Reihe von aktiv oder passiv gemanagten Produkten, die versuchen, die Entwicklung dieser Linker abzubilden. Lyxor hat den ETF EuroMTS Inflation Linked (FR0010174292) im Angebot, der die Entwicklung von inflationsgebundenen Staatsanleihen der Mitgliedstaaten der Eurozone abbildet, die ein Volumen von mehr als 2 Mrd. Euro und eine Laufzeit von mindestens einem Jahr aufweisen. Während die Furcht der Anleger vor steigenden Inflationsraten zugenommen hat, machte sich das bisher im Kursverlauf der Linker kaum bemerkbar. In den vergangenen zwölf Monaten verzeichnete der ETF einen Gewinn von nur 0,4 %. Hier dämpfte offenbar der starke Zinsanstieg in den vergangenen Monaten den Effekt steigender Inflationsraten. Über den Zweijahreszeitraum liegt das Plus bei 10 %.DB X-Trackers bietet den ETF auf den iBoxx Global Inflation Linked TR Index Hedged (LU0290357929) an, der in den vergangenen zwölf Monaten auf einen Anstieg von 5,7 % kam, über zwei Jahre kommt der Anleger sogar auf einen Gewinn von 10,1 %. Bei dem Produkt handelt es sich um einen swapbasierten ETF. Der physisch abbildende iShares Barclays Capital Dollar TIPS (DE000A0LGQF7) basiert auf der Wertentwicklung des Barclays Capital US Government Inflation-Linked Bond Index (TIPS) Index. Der von Kursschwankungen des Dollar und der Linker beeinflusste ETF erreichte in den vergangenen zwölf Monaten eine Rendite von 2,6 %. Seit März 2009 beläuft sich die Wertsteigerung auf 9,4 %.Eine intelligente Konstruktion verfolgt der ETF auf den Euro Inflation Swap 5 Jahres Index von DB X-Trackers (LU0426245436). Der Index bezieht sich auf eine Long-Position in einer Reihe von Inflationsswaps und eine Long-Position in den Deutsche Bank Eonia Total Return Index. Der ETF profitiert also von steigenden Inflationsraten und auch von steigenden Geldmarktzinsen. Der Lohn: Der Fonds erreichte damit in den vergangenen zwölf Monaten eine Rendite von 1,9 %, über sechs Monate sogar eine von 3,3 %.