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Schutzschild gegen Inflation

Gewinne bei Linker-ETF können steigende Teuerungsraten ausgleichen

Schutzschild gegen Inflation

Die Schuldenkrise hat die Angst vor der Inflation deutlich verstärkt. Wegen der Geldpolitik der Notenbanken haben nun Experten einen Schutz durch inflationsgeschützte Anleihen empfohlen. Die Kurse haben in den vergangenen Monaten wegen der Inflationserwartungen deutlich angezogen. Auch die passiv gemanagten Indexfonds, die die Entwicklung inflationsgeschützter Anleihen abbilden, erzielten in den vergangenen Monaten kräftige Gewinne.Von Armin Schmitz, FrankfurtDie Geldpolitik der Notenbanken hat die Inflationsängste in den zurückliegenden Monaten deutlich verstärkt. Die sehr expansive Geldpolitik zur Unterstützung der überschuldeten Staaten in Südeuropa und zur Stimulierung der Wirtschaft hat die Teuerungsraten steigen lassen. Während die Verbraucherpreise im Euroraum im Oktober auf das Jahr hochgerechnet von 2,5 % gestiegen sind, liegt die Steigerungsrate in den USA bei 2 %. Ökonomen wie Anleger erwarten mittelfristig eine weitere Beschleunigung der Inflationsraten.Experten von Pacific Investment Management Co. (Pimco), der weltweit größten Anleihefondsgesellschaft, empfehlen einen Inflationsschutz für das Portfolio. Ihrer Meinung nach sind die Zentralbanken heute sehr viel eher bereit, Inflationsrisiken als eine Verlangsamung des Wachstums und steigende Arbeitslosenzahlen zu akzeptieren. Die Pimco-Experten empfehlen inflationsgeschützte Anleihen, die Inflation Linked Bonds bzw. Linker oder auch Treasury Inflation-Protected Security (TIPS). Die Kupons und der Rückzahlungskurs sind an die Inflation gekoppelt. Die Linker-Kurse haben in den vergangenen Monaten wegen der Inflationserwartung deutlich angezogen. Durch die Gewinne konnten Anleger die steigenden Teuerungsraten mehr als ausgleichen. Statt auf einzelne inflationsgeschützte Bonds zu setzen, haben die Anleger die Möglichkeit, mithilfe von passiv gemanagten Indexfonds die Entwicklung inflationsgeschützter Anleihen abzubilden.Von iShares kommt ein Indexfonds auf den Barclays Capital Dollar TIPS (DE000A0LGQF7), mit dem der Anleger die US-Inflationsentwicklung indirekt über die Wertentwicklung des US Government Inflation-Linked Bond Index abbilden kann. Es handelt sich bei dem Produkt um einen physisch replizierenden Indexfonds, die Anleihen werden also tatsächlich in das Portfolio gekauft. Der iShares-ETF kam in den vergangenen zwölf Monaten auf eine Rendite von rund 6,3 %. Seit dem Start im Dezember 2006 verzeichnete der Linker-ETF eine annualisierte Rendite von 7,4 %. US-Anleihen im FokusDer DB X-Trackers IBoxx Global Inflation-Linked TR Index Hedged ETF (LU0290357929) bildet 106 Anleihen aus insgesamt neun Ländern ab. Der Schwerpunkt des Index liegt auf amerikanischen, britischen und französischen Anleihen. Binnen eines Jahres legte der swapbasierte ETF 7,5 % zu. Im laufenden Jahr sind es 5 %. Erwartet der Anleger wegen der Notenbankpolitik trotz der rezessiven Tendenzen auch in Europa ein Anziehen der Inflation, kann beispielsweise der iShares Barclays Capital Euro Inflation Linked Bond (DE000A0HG2S8) einen Hedge gegen die Beschleunigung der Teuerungsraten bilden. Seit November 2011 verzeichnete der ETF einen Gewinn von 10,6 %. Seit der Produkteinführung im Jahr 2005 liegt die Rendite bei durchschnittlich rund 3,1 %. Die Gesamtkostenquote der beiden aufgeführten iShares-Produkte liegt bei 0,25 % jährlich. Der ETF EuroMTS Inflation Linked von Lyxor (FR0010174292), der die Entwicklung von inflationsgebundenen Staatsanleihen der Mitgliedsstaaten der Eurozone durch eine Swap-Konstruktion abbildet, erreichte im laufenden Jahr einen Anstieg von 13,5 %. Das Produkt profit ierte hier wohl von den Anleihen aus Italien, die im Index einen Anteil von mehr als 30 % besitzen. Die Gesamtkostenquote beträgt lediglich 0,2 %. Damit befindet sich der ETF im unteren Bereich der Kategorie.