Die Börse spricht über Bechtle. Der IT-Dienstleister aus Neckarsulm hat am 4. Januar bereits vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2004 vorgelegt. Flott. Mit 1,08 Mrd. Euro Umsatz und 37 Mill. Euro Vorsteuergewinn (Ebt) weisen die Schwaben Wachstumsraten von über 30 % aus. Gut. Die Aktie steigt im Tagestakt, markierte am Freitag mit 18,48 Euro ein neues 52-Wochen-Hoch und kostete so viel wie seit Juli 2000 nicht mehr. Der Hausse-Chart sieht wie gemalt aus. Die Aktie wird rege gehandelt, Private und Institutionelle sind zufrieden, die Bewertung mit einem Multiple von 10 für den Vorsteuergewinn liegt im Rahmen. Heile Weilt also. Warum darüber hier geschrieben wird? Weil der vielerorten gescholtene hiesige Kapitalmarkt seine Erfolgsgeschichten hat, geliefert von einem Mittelständler. Der Mut liefert ChancenFast im Tagestakt markieren dagegen die Volatilitätsindizes am Aktienmarkt neue Tiefststände. VDax, VSMI und Vix sind kursmäßig nur noch ein Schatten ihrer selbst. Das heißt nichts anderes, als dass sich die Masse in Sicherheit wiegt, die Bereitschaft für Hedge-Geschäfte gering und die Prämien daher niedrig sind. Historisch betrachtet eine mutige Einstellung, denn der globale Bewertungskranz ist alles andere als vertrauenerweckend und deutet keine neue Aktienhausse an. Vielleicht gibt es schon Vorboten. Etwa der UBS “Convertible Global Index”. Er misst die Volatilitäten bei Wandelanleihen und zeigt seit September vergangenen Jahres eine gewisse Bodenbildung um die 25 %-Marke herum an. Die Chance, dass die Vola bei Wandelanleihen wieder anzieht, steigt damit quasi täglich. Nach der klassischen Lehre des einfachsten Wegs dürften die Kurse in absehbarer Zeit einen Versuch gen Norden unternehmen. Und dann würden die Hybrid-Instrumente an Wert gewinnen, die Optionsexperten nennen das Gamma. Auf ebendieses Gamma könnten Anleger nun setzen. Die Auswahl an Wandlern bei Standardwerten ist groß. Da die Emissionspipeline vor allem bei Nebenwerten regelmäßig interessante Wandler auswirft, locken hier Erträge bei ausgewogenem Chance-Risiko-Profil. Schauen Sie sich mal in Ruhe am Markt um. Was ist mit SAP los?Seit Jahresanfang ist die über acht Wochen hinweg gemiedene SAP wieder ein Thema am Markt. Über der Hand wurde auf den US-Konkurrenten Siebel verwiesen, die gute Zahlen vermeldet hatte. Unter der Hand war von zwei Adressen die Rede, die sich seit Montag massiv in Walldorf eingekauft haben sollen. Warum? SAP soll positiv überraschen. Eigentlich immer die gleichen Gerüchte, bevor das an sich abgeschottete Walldorf Zahlen nach draußen funkt.