Familienunternehmen glänzen mit soliden Bilanzen, hoher Innovationskraft und einer an nachhaltigen Werten orientierten Firmenkultur. Dank dieser Rahmenbedingungen entwickeln sich die Aktienkurse dieser Unternehmen positiv. Davon profitieren die Entrepreneur-Fonds, die in familiengeführte Gesellschaften investieren.Von Armin Schmitz, FrankfurtUnternehmen wie Drägerwerke, Homag oder Manz gelten als wichtige Stütze der deutschen Wirtschaft. Es handelt sich um lediglich drei Beispiele für gut geführte Familienunternehmen, die teilweise seit Generationen im Besitz der Gründer sind. Sie sind keine Minderheit in Deutschland. Mehr als 90 % aller deutschen Unternehmen sind nach einer Erhebung der Stiftung Familienunternehmen in der Hand ihrer Gründer oder ihrer Nachkommen. Sie haben einen Anteil von rund 60 % aller Beschäftigten in Deutschland. Jede dritte Firma zählt zur Gruppe der Großunternehmen mit einem Umsatz von mehr als 50 Mill. Euro. Nach Ansicht von Bellevue Asset Management (BAM) zeichnen sich die Eigentümer bzw. die familiengeführten Firmen durch solide Bilanzen, hohe Innovationskraft, Konzentration auf das Kerngeschäft und eine an langfristigen, nachhaltigen Werten orientierte Unternehmenskultur aus. Die Eigenkapitalausstattung ist sehr hoch. Zuletzt lag sie bei 36,5 %.Die nachhaltige Strategie der Familienunternehmen wirkt sich letztlich positiv auf die Entwicklung der Aktien aus. Daher war ein Engagement in Familienunternehmen für Anleger in den vergangenen Jahren recht erfolgreich. Gemessen an dem Credit Suisse Family Index verzeichneten die börsennotierten Familienunternehmen in den vergangenen fünf Jahren eine jährliche Rendite von 10,7 %. Damit schlugen die Familienunternehmen den MSCI World um 3 Prozentpunkte. Diese positive Entwicklung hinterließ ihre Spuren bei den sogenannten Entrepreneur-Fonds, die in familiengeführte Unternehmen investieren.Zu den erfolgreichsten Fonds in der Kategorie der EntrepreneurFonds gehört der FT UnternehmerWerte (DE000A0KFFW9). Der 2006 aufgelegte Fonds investiert in Gesellschaften, in denen die Eigentümer selbst engagiert sind bzw. entscheidenden Einfluss in Vorstand oder Aufsichtsrat haben und mindestens 25 % des Stammkapitals halten. Die geeigneten Portfoliowerte werden von Fondsmanager Stephan Thomas auf Basis des quantitativen Screening-Verfahrens ausgesucht. Zu der Investmentstrategie gehört auch eine aktive Risikosteuerung durch einen Gleichgewichtungsansatz sowie ein Rebalancing. In den zurückliegenden zwölf Monaten verbuchte der Fonds einen Gewinn von 19,3 %. Er war damit um 0,2 Prozentpunkte besser als der Referenzindex Stoxx Europe 600. Der Fonds verzeichnete eine Volatilität von 10,7 %, während die Benchmark auf 12 % kam. Über den Dreijahreszeitraum bleibt Thomas mit einer Rendite von 9,7 % p. a. fast 2 Prozentpunkte über dem Index. Zuletzt profitierte der Fonds von der Übergewichtung bei IT-Werten wie Bechtle und Gesundheitsdienstleistern wie Eurofins. Außerdem gab Thomas Werten aus Schweden, Luxemburg und Italien gegenüber der Benchmark deutlich mehr Gewicht.Der Carmignac Euro-Entrepreneurs A Euro acc (FR0010149112) ragt mit einer Performance von 13,5 % im laufenden Jahr heraus. Fondsmanager Laurent Ducoin bleibt damit allerdings deutlich hinter der Entwicklung des Stoxx 200 Small NR zurück, der um mehr als 20 % stieg. Erst im Dreijahreszeitraum schlägt der Fonds mit einer Rendite von 7,8 % jährlich den Referenzindex um rund 1 Prozentpunkt. Die Volatilität liegt über drei Jahre bei 11,3 %. Das Portfolio ist ausgeglichen strukturiert. Zu den Favoriten von Ducoin gehören Werte wie Delta Lloyd, ProSiebenSat.1 und Valeo.Familienunternehmen sind sicherlich wegen ihrer an langfristigen, nachhaltigen Werten orientierten Unternehmenskultur ein interessantes Investmentthema für langfristig orientierte Anleger. Über lange Zeiträume zeigt sich eine Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt. Die Auswahl an geeigneten Fonds ist allerdings sehr begrenzt.