Spiel zwischen Aktie und Wandelanleihe
Die Börse spricht über Solaraktien. Sie waren bis vor wenigen Wochen das Thema am Markt. Seit Ostern ist es um diese Papiere etwas ruhiger geworden. Die Volatilitäten haben sich reduziert, Papiere wie Solarworld und Solar-Fabrik, deren Tagesumsätze kurzzeitig an das Niveau von kleineren Standardwerten heranreichten, verlieren etwas an Terrain und beruhigen sich zusehends. Andere Aktien dagegen, wie etwa die in der Umwandlung befindliche BK Grundbesitz (vgl. BZ vom 10. Februar), tendieren seitwärts. Bei einem Papier, so flüstert man in Frankfurt hinter vorgehaltener Hand, wird die Vola jedoch noch einige Zeit anhalten. Die Rede ist von Sunways. Die Titel markierten am 5. April ein 52-Wochen-Hoch und sackten dann im Verlauf kräftig ab. Neue Nachrichten lagen indes nicht vor. Was ist passiert? Arbitrageure waren am Werk. Sunways hat noch eine Wandelanleihe, begeben über das Brokerhaus Equinet, ausstehen. Der Convertible ist ebenfalls börsennotiert und wird nun von einigen Marktteilnehmern gegen die Aktie gespielt. Spannung und Turbulenzen im Kurs sind da vorprogrammiert und dürften die Anleger in Atem halten.Der Mai macht alles neu. Der Spruch hat am Aktienmarkt nicht immer seine Gültigkeit. Denn regelmäßig werden im April und Mai, also rechtzeitig vor dem Beginn der Dividendensaison, altbekannte Aktien mit hoher Dividendenrendite und – optisch – niedrigen Kursen auf dem Parkett herumgereicht. Neben den Klassikern aus dem MDax, wie etwa Kali + Salz oder DaimlerChrysler aus dem Dax, preisen Börsianer dann auch weniger bekannte Spezialitäten als heißen Renditetipp an. Namen wie etwa die des westfälischen Bekleidungsanbieters Ahlers, der so bekannte Marken wie Eterna oder Otto Kern im Portefeuille hat, fallen dann im Markt. Ahlers, rund 230 Mill. Euro “schwer”, setzen 2004 immerhin 320 Mill. Euro um und verdienten dabei 15,6 Mill. Euro. Das reicht, um für Stämme (0,90 Euro) und Vorzüge (0,95 Euro) eine Dividende im Juni 2005 auszukehren, die beim derzeitigen Kurs für eine Rendite von 5,8 % steht. Da die Dividendenrenditen im Dax und MDax aufgrund der in den vergangenen zwölf Monaten stark gestiegenen Kurse selten höher als 4 % liegen und auch Bundesanleihen niedriger rentieren, gelten Ahlers für gut informierte Ausschüttungsjäger als ein attraktives Beuteziel.