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Starökonom setzt auf den US-Aktienmarkt

Nouriel Roubini rät zur Übergewichtung von amerikanischen Dividendentiteln - Aktive Fonds besitzen Vorteile gegenüber ETF

Starökonom setzt auf den US-Aktienmarkt

Der US-Aktienmarkt gehört 2013 zu den Gewinnermärkten. Experten erwarten, dass sich der US-Markt trotz der zu erwartenden Beendigung der Nullzinspolitik der US-Notenbank in den kommenden Monaten besser entwickeln wird als andere Märkte. Die Optimisten unter den Anlegern finden eine Reihe von aktiv und passiv verwalteten Produkten, mit denen sie an der Entwicklung des US-Aktienmarktes partizipieren können.Von Armin Schmitz, FrankfurtDer US-Aktienmarkt hat im laufenden Jahr Experten wie Anleger mit einem Plus von mehr als 19 % überrascht. Auch wenn der S & P 500 eine Verschnaufpause einlegt, ist der Optimismus der Anleger ungebrochen – besonders nachdem die US-Notenbank angekündigt hat, ihre ultralockere Geldpolitik fortzusetzen. Der Anteil der Optimisten ist, gemessen an dem Verhältnis von Verkaufsoptionen zu Kaufoptionen, mit 78 % so hoch wie seit langem nicht mehr. Auch der wegen seiner Prognose des Börsencrashs im Jahr 2008 als Doktor Doom bekannte Nouriel Roubini ist auf die Seite der Bullen gewechselt. Nach Ansicht des Professors für Ökonomie der New York University führt die USA die Welt aus der Rezession. Eine straffere Geldpolitik und eine Aufwertung des Dollar werden Rohstoffpreise und den Anleihenmarkt unter Druck setzen. Die Erholung der Wirtschaft der USA werde sich trotzdem in den kommenden Jahren fortsetzen. Anleihen untergewichtenRoubini empfiehlt daher, Anleihen im Portfolio unterzugewichten und den Anteil von Aktien wie beispielsweise US-Dividendentitel im Portfolio zu steigern. Auf einer Konferenz in New York ließ er verlauten, dass die fiskalischen Probleme in den USA zwar ernst seien, aber nicht so schwierig wie in Japan, der Eurozone und Großbritannien. Die US-Notenbank werde die Nullzinspolitik schneller beenden als die Bank of Japan und die Europäische Zentralbank, was zu einer Stärkung des Dollar führen dürfte. Kritischer sehen das allerdings Analysten wie Joost van Leenders, Spezialist für Asset Allocation & Anlagestrategie der BNP Paribas. “In den letzten 12 Monaten war der Trend für Unternehmensgewinne fallend. Da die Kurse dennoch anstiegen, stieg das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf einen Punkt, an dem US-Aktien unserer Ansicht nach überbewertet sind”, sagt van Leenders. Die Gewinnspannen nähern sich einem Rekordniveau. Er schränkt allerdings ein, dass es unklug sei, auf fallende Kurse zu setzen, und zu riskant, auf steigende zu spekulieren.Teilen Anleger den Optimismus von Roubini, finden sie eine Reihe von aktiv und passiv gemanagten Produkten, mit denen sie an der Entwicklung des US-Aktienmarktes partizipieren können. Über den physisch replizierenden Indexfonds auf den S & P 500 von iShares (DE0002643889) oder den synthetisch abbildenden Exchange Traded Fund (ETF) von DB X-Trackers (LU0490618542) kann der Anleger den US-Aktienmarkt passiv abbilden. Deutlich besser als die Passivprodukte schnitten in den vergangenen Monaten diejenigen der aktiven Fondsmanager ab. Zu den besten Fonds in der MorningstarKategorie “Aktien USA Standardwerte Value” gehört der S4 A Long UI (DE000A1H6HH3). Der von Christian Funke vom unabhängigen Investmentmanager Source for Alpha (S4A) betreute Fonds erzielte im laufenden Jahr einen Gewinn von 25,4 %. Funke konnte damit einen iShares-ETF auf den S & P 500 deutlich schlagen, der im selben Zeitraum lediglich auf ein Plus von 17,7 % gekommen ist. In den zurückliegenden zwölf Monaten erreichte der Fonds einen Gewinn von rund 26 %. Die Volatilität des Fonds beträgt seit Auflage rund 20,5 %. Die Anlageentscheidungen beruhen auf einem quantitativen Computermodell. Neben Fundamentaldaten werden bei der Auswahl der Unternehmen, die aus dem Universum des S & P 500 stammen, auch Insolvenzrisiken der Unternehmen berücksichtigt. Das Portfolio umfasst aktuell 64 Werte wie beispielsweise Oracle, Humana und Eli Lilly. Bei dem Risikomanagement werden Faktoren wie das Default-Risiko, das Industrie-Risiko und auch das Management bei der Bewertung der Portfoliowerte berücksichtigt. Die Verwaltungsgebühren liegen bei 1,275 % p. a. Hinzu kommt eine Performancegebühr von 20 % der jährlichen Outperformance, allerdings nur bei positiver Wertentwicklung.Der Robeco US Premium Equities I USD (LU0226954369) gehört mit einem Gewinn von 24,4 % im laufenden Jahr und einer Rendite von 16,4 % p. a. im Dreijahreszeitraum zu den erfolgreichsten US-Fonds. Das Risiko liegt bei lediglich 12,4 %. Der von Duilio Ramallo betreute Fonds wurde wegen dieser Leistungen mit der Maximalzahl von fünf Morningstar-Sternen ausgezeichnet.