Asset Management

Tochter der Credit Suisse laufen reiche Kunden zu

Bank Hofmann will auch durch Zukäufe wachsen

Tochter der Credit Suisse laufen reiche Kunden zu

Von Christina Rathmann, FrankfurtDie zur Credit Suisse (CS) gehörende Privatbank Bank Hofmann verzeichnet derzeit in Deutschland einen Zuwachs von netto 50 bis 100 vermögenden Privatkunden im Jahr. Aus Deutschland stamme mit 20 % inzwischen die größte Kundengruppe der Bank, berichtete Direktor Harald Hoffmann, der eines der Deutschland-Teams leitet, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.Insgesamt habe die auf die private Vermögensverwaltung fokussierte Bank Hofmann 13 000 Kunden. Wachsen will das Institut in Deutschland aber nicht nur organisch über die Gewinnung neuer Kunden, sondern auch durch Zukäufe. Kleinere Banken oder Institute aus dem öffentlich-rechtlichen Sektor kämen in Frage, sagte Hoffmann, der Anfang des Jahres von der Coutts Bank von Ernst kommend zur Bank Hofmann stieß. Die Namensähnlichkeit mit seinem Arbeitgeber sei natürlich Zufall, so Direktor Hoffmann.Die kleine Privatbank, die 1973 vom CS-Vorgängerinstitut Schweizerische Kreditanstalt übernommen wurde, ist im Konzern der Credit Suisse neben Clariden und Bank Leu eine von drei unabhängigen Privatbanken, die zusammen 60 000 bis 70 000 Kunden aufweisen. Ihre Ergebnisse werden in der Erfolgsrechnung der Credit Suisse in der Sparte Private Banking ausgewiesen. Zum Ergebnis der Sparte 2004 habe die Bank Hofmann 79 (i. V. 68) Mill. sfr beigetragen. Der hohe Wert des Jahres 2002, als ein Reingewinn von 86 Mill. sfr anfiel, wurde noch nicht wieder erreicht. Das Private Banking der CS insgesamt kam 2004 auf ein Ergebnis von 2,5 (1,9) Mrd. sfr. Rendite höher als im KonzernDass die drei unabhängigen Privatbanken unter dem Dach der Credit Suisse auch in Zukunft eine Existenzberechtigung haben, ist für Direktor Hoffmann keine Frage. Dafür spräche schon die Tatsache, dass die drei Töchter eine höhere Rendite aufwiesen als das Private Banking im CS-Konzern insgesamt. Für das vergangene Jahr gibt die Bank Hofmann ihre Eigenkapitalrendite mit 39 (i. V. 25) % an. Die Kosten-Ertrag-Relation habe in der Bank Hofmann bei 51 (55) % gelegen. Zwar nutzten die drei Privatbanken die von der Mutterbank bereitgestellte IT-Basis, doch werde dafür auch gezahlt. Die Institute wiesen aber auch im Angebot ein eigenes Profil im Unterschied zum Private Banking der Credit Suisse auf, meint Hoffmann. “Unsere Eigenständigkeit als Bank Hofmann ist seitens des CS-Konzerns nicht in Frage gestellt.” Dies dürfte auch für die beiden Schwesterbanken gelten. So verfolge die Bank Hofmann eine strikt offene Architektur bei der Auswahl der Produkte. Weniger als 20 % der Kundenanlagen von inzwischen 20 Mrd. sfr steckten in hauseigenen CS-Produkten. Kunden kommen nach ZürichDie Bank Hofmann setzt bei ihren Kunden ein liquides Vermögen in Höhe von mindestens 500 000 Euro voraus. Das Gros der Kunden verfüge über ein Depot von 2 Mill. bis 2,5 Mill. Euro, sagt der stellvertretende Direktor Wolfgang Fanger, der seit drei Jahren in der Schweiz tätig ist, nachdem er zuvor im Private Banking der Deutschen Bank arbeitete. Die größten Kundenmandate der Bank Hofmann hätten ein Volumen von 40 bis 50 Mill. Euro. Betreut würden die Kunden von der Schweiz aus. Durchschnittlich ein- bis zweimal im Jahr komme die Kundschaft nach Zürich für ein Beratungsgespräch. Das Institut beschäftigt aktuell 325 Mitarbeiter.Die in Deutschland immer wieder aufflammende Diskussion über Sondersteuern für Reiche führe immer wieder dazu, dass sich Kunden fragten, ob nicht eine Verlagerung des Wohnsitzes sinnvoll sein könnte. Rund ein Dutzend Anfragen dazu gebe es jährlich, berichtet Fanger. Letztlich entscheide sich aber vielleicht nur ein Kunde, die Idee in die Tat umzusetzen. Die Verwurzelung im gewohnten sozialen Umfeld halte die meisten Vermögenden dann doch in Deutschland.