Tor zur Boomregion Vietnam
ars Frankfurt – Vietnam ist nach China die am schnellsten expandierende Region in Ostasien. 2005 verzeichnete das 150. Mitglied der WTO ein Wirtschaftswachstum von mehr als 8 %. In den vergangenen Jahren glänzte das Land mit durchschnittlichen Raten von 7 bis 8 %. Die Industrieproduktion liegt bei etwa 20 %.Das ist erstaunlich. Denn Vietnam wurde lange Zeit zentralistisch-planwirtschaftlich regiert und ging erst 1986 zu einer marktorientierten Politik über. Erst in den vergangenen Jahren fand eine vorsichtige Öffnung für ausländische Importe und Investitionen statt. Das Land ist für Investoren sehr attraktiv. So ist das Pro-Kopf-Einkommen in Vietnam sehr niedrig und hat nicht einmal die Hälfte des chinesischen Niveaus erreicht. Rating verbessertVor kurzem hat Chiphersteller Intel angekündigt, 1 Mrd. Dollar in Vietnam zu investieren. Das Unternehmen hat bereits ein Werk in Ho-Chi-Minh-Stadt und beschäftigt dort etwa 4 000 Menschen. Standard & Poor’s hat unlängst ihre Beurteilung über die Kreditwürdigkeit Vietnams von “BB-” auf “BB” erhöht. Dank der positiven wirtschaftlichen Entwicklung und der ausländischen Kapitalzuflüsse hat sich der vietnamesische Aktienmarkt hervorragend entwickelt. Der Ho Chi Minh Stock Index, das Marktbarometer des vietnamesischen Aktienmarkts, legte seit dem Jahresanfang 116 % zu und setzte sich damit an die Spitze der asiatischen Börsen. Für Privatanleger ist es jedoch sehr schwierig, am dortigen Aktienmarkt zu investieren. So ist der Markt mit einer Börsenkapitalisierung von 3,4 Mrd. Euro sehr eng. Dies entspricht dem Börsenwert des deutschen MDax-Wertes Lanxess. IndexbasiertDie Landesbank Berlin bietet nun auch Privatanlegern über das Vietnam-Opportunity-Zertifikat (DE000LBB1XG8) eine Möglichkeit, in dem ostasiatischen Land zu investieren. Das Produkt partizipiert am Vietnam-Opportunity-Index, der sich aus einer unverzinslichen Bar-Komponente und Anteilen des im Jahr 2003 emittierten Vietnam Opportunity Fund Ltd. (KYG9361G1010) zusammensetzt. Das Zertifikat macht diesen Fonds also für den deutschen Privatanleger handelbar. Dieser Closed-End-Fonds ist an dem Börsensegment AIM der Londoner Börse gelistet und besitzt eine Marktkapitalisierung von 305 Mill. Dollar. Je nach Marktsituation wird der Fondsanteil im Index verändert. Fondsanteil oder Cashkomponente können zwischen 0 und 100 % variiert werden. Die Cash-Quote des zugrunde liegenden Index lag Ende Oktober bei lediglich ca. 2,5 %. Als Berater fungieren die auf Vietnam spezialisierten Fachleute von Vina Capital, die auch den Vietnam Opportunity Fund managen, und I. C. M. Der Fonds investiert hauptsächlich in börsennotierte, nicht börsennotierte und privatrechtliche Unternehmen aus Vietnam. Die Fondsmanager bevorzugen derzeit Unternehmen aus dem Konsumbereich, Finanzdienstleistungen, Einzelhandel, Immobilien, Tourismus und Technologie. Zu den bekanntesten Werten gehören Kinh Do, ein Textilunternehmen, Vinamilk, eines der größten Nahrungsmittelkonzerne in Vietnam, und Postef, einer der größten Telekommunikationsanbieter. Beeindruckende PerformanceDer Vietnam-Fonds zeigt im Rückblick mit einer jährlichen Rendite von 36 % eine beeindruckende Performance. Das Investment ist sicherlich nicht risikolos und muss schon wegen der Nähe zu dem unberechenbaren Nordkorea als spekulativ gesehen werden. Der Fonds selbst unterliegt darüber hinaus einem Währungsrisiko. Das Produkt ist ohne Kapitalgarantie, so dass Verluste möglich sind. Das Zertifikat ist daher mit einem geringen Anteil als Depotbeimischung geeignet. Die Landesbank Berlin erhebt eine Verwaltungsgebühr von 1 % jährlich. Dies ist moderat. Die Laufzeit des Produkts ist begrenzt und endet am 3. November 2016. Die Landesbank Berlin hat sich allerdings das Recht eingeräumt, die Laufzeit ein oder mehrere Male um weitere drei Jahre zu verlängern.