Asset Management - GesprÀch mit Alexander Poppe, HSBC Inka

Vorteil im interaktiven Controlling

Der GeschĂ€ftsfĂŒhrer ĂŒber Alleinstellungsmerkmale im Master-KAG-GeschĂ€ft

Vorteil im interaktiven Controlling

Von Julia Roebke, Frankfurt Die auf das Master-KAG-GeschĂ€ft – die Administration und Organisation von Spezialfonds im Kundenauftrag – spezialisierte HSBC Inka will sich mit einem interaktiven Reporting von den Wettbewerbern absetzen und neue Kunden gewinnen. “Das Ziel ist, dem Kunden neben einem breit gefĂ€cherten standardisierten Reporting auch detaillierte Ad-hoc-Abfragen und Berechnungen, zum Beispiel Details fĂŒr das Risikocontrolling, zu ermöglichen”, erlĂ€utert Alexander Poppe, Mitglied der GeschĂ€ftsfĂŒhrung der HSBC Inka, im GesprĂ€ch mit der Börsen-Zeitung den neuen Ansatz. Das interaktive Reporting-Tool sei bereits im April dieses Jahres fertiggestellt worden und habe inzwischen zahlreiche Sicherheitstests durchlaufen.”Bei einigen unserer großen SchlĂŒsselkunden kommt diese Art von Reporting schon erfolgreich zum Einsatz”, berichtet Poppe. Auslöser fĂŒr die Entwicklung der neuen Abfragen ĂŒber das Internet war die Finanzkrise und die im Zuge dessen deutlich wachsende Bedeutung des Risikocontrollings insbesondere auch fĂŒr institutionelle Investoren. “Wir hatten zum Beispiel zahlreiche Ad-hoc Anfragen zum Lehman-Exposure von einzelnen Kunden”, so Poppe, der seit 2002 bei Inka tĂ€tig und seit 2007 Mitglied der zweiköpfigen GeschĂ€ftsfĂŒhrung ist. Zuvor war Poppe fĂŒr KPMG unterwegs.Neben dem klassischen E-Reporting, das den Kunden – bei Inka meist Altersvorsorgeeinrichtungen, Versicherungsunternehmen, aber auch Kreditinstitute und grĂ¶ĂŸere Unternehmen – den tĂ€glich aktualisierten breiten Überblick ĂŒber die Aufstellung des Portfolios bietet, erlaubt die interaktive Variante eigene Recherche. Eingeloggt ins Intranet der Inka können detaillierte Abfragen zu bestimmten Exposures gestellt werden, die das System binnen Sekunden beantwortet und visualisiert.So lasse sich zum Beispiel die beliebte Frage nach dem Exposure in Griechenland-Anleihen eines Kunden ĂŒber alle Fonds hinweg schnell beantworten. ZusĂ€tzliche Angaben wie der unrealisierte Verlust können gleich mit berechnet werden, zeigt der GeschĂ€ftsfĂŒhrer Beispiele auf. Auch die Frage nach BP-Aktien in den verschiedenen Sondervermögen kann ohne große zeitliche Verzögerung beantwortet werden. “Das ist natĂŒrlich ein Werkzeug, bei dem vor allem die Risikocontroller der Investoren ins SchwĂ€rmen geraten”, so Poppe. “So etwas existiert am Markt meines Wissens noch nicht”, erlĂ€utert der GeschĂ€ftsfĂŒhrer, der sich mit dem neuen Ansatz natĂŒrlich auch Wachstum verspricht.”2010 war fĂŒr die Inka bereits ein sehr erfolgreiches Jahr”, kommentiert der GeschĂ€ftsfĂŒhrer die Entwicklung beim verwalteten Fondsvolumen von 65 Mrd. Euro zum Jahresende 2009 auf derzeit 72 Mrd. Euro. Hinzu kommt das verwaltete Volumen in DirektbestĂ€nden von ĂŒber 40 Mrd. Euro. Damit gehört die Inka schon jetzt nach Universal Investment und im Club mit der Helaba Invest zu den großen Master-KAG-Gesellschaften in Deutschland. Markt noch nicht gesĂ€ttigtDas Master-KAG-GeschĂ€ft habe zwar das rasante Wachstum, das seit 2003 den Markt geprĂ€gt hat, hinter sich. Doch noch immer sieht Poppe Chancen. “Ein Drittel des Marktes ist noch nicht abgedeckt”, sagt er. Möglichkeiten entstĂŒnden neben dem NeugeschĂ€ft mit Kunden, die bisher noch keinen Master-Fonds haben, vor allem auch durch Wechselbewegungen innerhalb der Branche. Dabei bleibe die Inka ihrem bestehenden GeschĂ€ftsfeld treu und plant keinerlei Ausweitungen in Richtung Overlay-Management oder Asset Management. Die Helaba Invest schlĂ€gt hier eine andere Richtung ein. Sie sieht den Master-KAG-Kuchen weitgehend verteilt und setzt auf den Ausbau des eigenen Asset Management (vgl. BZ vom 25. Mai).