Die Börse spricht über vorgezogene Weihnachtsgeschenke. Es gehört zu den bekannten Weisheiten, dass an der Börse so gut wie nie Geschenke verteilt werden. Wenn es Anleger allerdings geschickt anstellen, können sie trotzdem ihr Weihnachtsgeld etwas vermehren. Es ist ein bekanntes Phänomen, dass die Börsennovizen, die ab der zweiten Dezemberwoche in den Markt gedrückt werden, in vielen Fällen eine überdurchschnittliche Performance aufweisen. So sind vorgezogene Weihnachtsgeschenke bei dem Börsengang der Groupe Vial, eines Unternehmens aus dem Baubereich, zu erwarten, das am Montag an der Euronext eingeführt wird. Bei einer zehnfachen Überzeichnung erwarten hiesige Banker, dass die Aktie den Einführungskurs von 23,90 Euro bald hinter sich lassen wird. Das Weihnachtsgeld aufgebessert haben auch die Aktionäre von Biogas Nord, die von Seydler Close Brothers am Donnerstag im Rahmen eines Private Placement zu 16 Euro eingeführt worden sind. Nach einem Plus von 25 % innerhalb von zwei Tagen sind die Anteile am Freitag aus dem Handel gegangen. Die Liste ließe sich mit MW Tops, einem Hedgefonds, der an der Euronext gelistet wurde, und der CFC Industriebeteiligung erweitern. Natürlich sind die Jahresend-Börsennovizen keine Maschine zum Gelddrucken – so altgediente Banker. Es kommen auch Unternehmen an den Markt, für die Anleger eine sehr große Fantasie benötigen. Dem Vernehmen nach ist der Börsengang von Pfandfinanz AG, einem Internet-Pfandhaus, verschoben worden. Offenbar konnten bisher nur wenige Investoren von dem Geschäftskonzept überzeugt werden. Investoren mit Fantasie und auch Geld sucht offenbar auch noch die BKN Biokraftstoff Nord, ein Unternehmen das Biodiesel produziert.Die Börse spricht auch über das Glück eines bekannten ehemaligen Journalisten eines Zertifikate-Briefs. Er schaffte es dank eines Gebots für ein simples Zettelchen in Deutschlands größte Boulevard-Zeitung, die Bild-Zeitung. Christian Röhl, einer der Gründer des Zertifikate-Journals und bekennender Alemannia-Aachen-Fan, bietet 33 333,33 Euro für Jens Lehmanns WM-Spickzettel mit den Geheimnotizen bei der Bild-Aktion “Ein Herz für Kinder”. Während es die einen als gute Marketing-Aktion sehen, bezweifeln Frankfurter Banker, ob es der Reputation besonders zuträglich ist, in Deutschlands größtem Massenblatt genannt zu werden.