Kapitalanlage - Die Börse spricht...

Weg vom Wasser und rein in den Börsensaal

Börsen-Zeitung, 5.2.2005 Die Börse spricht über den Parketthandel. Aufgrund der anstehenden Neuvergabe der Aktienskontren gibt es eine Performance-Messung, um die Qualität der auf dem Parkett gestellten Geld- und Briefkurse zu bewerten. Abgesehen...

Weg vom Wasser und rein in den Börsensaal

Die Börse spricht über den Parketthandel. Aufgrund der anstehenden Neuvergabe der Aktienskontren gibt es eine Performance-Messung, um die Qualität der auf dem Parkett gestellten Geld- und Briefkurse zu bewerten. Abgesehen davon, dass Qualität auch was mit Liquidität zu tun hat und dafür der Makler als solcher definitionsgemäß nicht allein zuständig ist, hat die Deutsche Börse die Maklerschaft massiv unter Druck gesetzt. In Anbetracht der drohenden Skontrenneuvergabe sind die Makler bemüht, jede hereinkommende Order so gut wie möglich auszuführen. Das war nicht immer so. Den Kursen bekommt der neue Aktionismus der Makler, und das freut die Anleger. Klar ist aber auch, dass die vom Skontroführer zur Verfügung gestellte temporäre Liquidität das Eigenhandelsrisiko bei jedem einzelnen Maklerunternehmen erhöht. Am Ende des Tages steigt damit zwar die Ausführungsqualität, bei wenig liquiden Werten könnten die Anleger das Risiko jedoch bewusst auf den Skontroführer abladen, der in seinem Bemühen um Performance über das Ziel hinausschießt. Manchmal ist Wettbewerb auch ungesund. Deutz schwimmt nicht mehrEin Marktthema ist der Kölner Motorenbauer Deutz. Der Vorstandsvorsitzende Gordon Riske hat das Traditionsunternehmen mit harten Sanierungsschritten wieder flottgemacht. Auf den Opfertisch der Restrukturierung wurde dabei auch das traditionelle Mittel- und Großmotorengeschäft für den Marinesektor gelegt. So überraschte es nicht, dass jüngst die dazugehörige Service-Sparte veräußert wurde. Die margenstarke Einheit galt intern als Goldstück und wird im Verkauf 115 Mill. Euro einbringen. Bezogen auf den “echten” Börsenwert – Marktkapitalisierung 304 Mill. Euro plus 167 Mill. Euro Netto-Finanzschulden – von 471 Mill. Euro steht der Verkauf für 24 %. Der Markt ist sich in der Bewertung noch nicht ganz einig. Optimisten sehen die Entschuldung deutlich vorankommen, es stehen bis zu 70 Mill. Euro Sondertilgung im Raum. Kritiker nörgeln an der Abgabe einer hochprofitablen Einheit herum. Der Gedanke greift zu kurz, denn Deutz hätte über kurz oder lang die Sparte ohnehin dichtgemacht, da keine neuen Produkte lanciert werden. Punktsieg für die Optimisten. Gewinne per Ticket ziehenAm 1. Februar begann der Verkauf der Billets für die Fußball-WM 2006. Obwohl anfangs nur Registrierungen möglich sind, profitierte eine Gesellschaft vom WM-Fieber bereits vorab – CTS Eventim. Die Papiere des für die WM zuständigen Ticketvertreibers haussierten und wurden am Freitag auf einem 52-Wochen-Hoch von 24 Euro gehandelt. Weitere Gewinne per Ticket erscheinen möglich.