Die Börse spricht über Übernahmen. Die berühmten Merger Mondays boomen. Die Transaktionsschlagzahl hat deutlich zugenommen und belebt den Aktienhandel.Neben Gerüchten und Fakten spielen vor allem Hoffnungen auf steigende Aktienkurse in vielen Meldungen und Meinungen eine Rolle. Aus der Enten-Ecke dürfte jedoch die jüngste Idee stammen, wonach Cewe Color, ein Fotofinisher aus Oldenburg, von Kodak übernommen werden soll. Warum? Genaues weiß man nicht. Der Aktie, mit einem Kurs/Buchwert-Verhältnis von 3,3 und einem KGV 05 von 97 sicherlich kein Schnäppchen mehr, tat dies keinen Abbruch. Doch wehe, wenn sich die vermeintliche Übernahmeidee als Ente herausstellen sollte. Ähnliche Gerüchte und Meinungen bezüglich kommender Übernahmen gibt es übrigens bei Hypo Real Estate, BHW und Schlott. Ob es tatsächlich eintritt, wird sich zeigen.In dem an der Börse viel gescholtenen Mediensektor kam es vergangene Woche mit der ProSiebenSat.1-Übernahme durch Springer zu der seit langem angekündigten Transaktion. Für die Börse ein Nonevent, da die Vorzugsaktionäre nur den Mindestkurs bekommen. Wir hatten Sie darauf bereits vor fünf Wochen hingewiesen (vgl. BZ vom 2. Juli). Was kommt nach ProSieben? Die Schlagzahl dürfte zunehmen, wenn wir den Worten diverser Investmentbanker Glauben schenken können. Wie es in Frankfurt heißt, soll die DZ Bank für das angeschlagene Münchener Unternehmen Internationalmedia via Wandelanleihe frisches Geld hereinholen wollen. Für das sich in der Umstrukturierung befindliche Unternehmen ein guter Schritt. Die Aktie muss dann, so das Kalkül einiger Anleger, mindestens auf einen Euro steigen, da der Basispreis der Wandelanleihe mindestens bei Nominal liegen muss. Kapitalmaßnahmen sollen auch bei Splendid Medien, VCL Film und Medien sowie Studio Babelsberg anstehen. Von den Gesellschaften wird das Thema klein gehalten, im Markt kursieren aber Gerüchte.Frisches Kapital will sich auch die Düsseldorfer Wapme Systems AG “ziehen”. Via Wandelanleihe – dem derzeit beliebtesten Kapitalsammelinstrument in der Nebenwerte-Ecke – sollen bis zu 5 Mill. Euro vereinnahmt werden. Wapme, Anbieter von Technologien für mobile Mehrwertdienste, wiegt an der Börse 15 Mill. Euro. Konkurrent Net Mobile kommt auf 54 Mill. Euro und strotzt vor Cash aus dem jüngsten Börsengang. Welche Aktie nun gespielt wird, ist offen. Wie in Düsseldorf zu hören ist, soll Wapme mit dem avisierten frischen Geld Zukäufe tätigen wollen, um Net Mobile und andere Wettbewerber zu überflügeln. In Frankfurt scheint Wapme die besseren Karten zu haben. So ist mit dem Dit eine große Fondsgesellschaft mit einem Anteil von 8 % investiert.