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Wohnungen sind heiß begehrt

Gesamtes Projektvolumen ist rückläufig - Frankfurt bleibt Spitzenreiter

Wohnungen sind heiß begehrt

tl Frankfurt – Die Finanzkrise schlägt auch auf Projektentwicklungen in deutschen Großstädten durch. Nach einer Studie des Researchhauses BulwienGesa ging das gesamte Projektvolumen, also bereits fertiggestellte, im Bau befindliche und geplante Objekte, um 6,5 % auf 64,9 Mrd. Euro zurück (Stand Ende 2008).An der Spitze liegt Frankfurt mit 13,3 Mrd. Euro, dicht gefolgt von München (12,9 Mrd. Euro) und Hamburg (12,6 Mrd. Euro). Schlusslicht ist Stuttgart mit 3,6 Mrd. Euro. Ein anderes Bild ergibt sich bei der Flächenbetrachtung. Danach lag zum Jahresende 2008 das Gesamtvolumen der Projektentwicklungen bei 22,3 Mill. Quadratmetern, knapp 700 000 qm mehr als ein Jahr zuvor. Zuwächse ergaben sich bei den 2006 bis 2008 fertiggestellten Vorhaben (die von den Projektentwicklern gleichwohl noch gemanagt werden) und den in Bau befindlichen Ob-jekten. Hingegen nahm die Fläche der bis 2013 geplanten Projekte um 9 % ab.BulwienGesa-Vorstand Andreas Schulten erklärte, die Diskrepanz zwischen Flächenzuwachs und Wertabnahme hänge mit den aufgrund der Finanzkrise vorgenommenen Abwertungen zusammen. “Die Bewertung der Objekte erfolgt nach den von uns heute angenommenen Marktwerten, das heißt wir fragen uns, welchen Preis würde das fertiggestellte Projekt heute am Markt erzielen.” Dabei sei von stagnierenden Mieten und steigenden Nettoanfangsrenditen ausgegangen worden. Vivico und Hochtief vorneAls aktivste Projektentwickler identifiziert die Studie in den sieben Städten Vivico (Fläche) bzw. Hochtief (Anzahl Projekte). Regional ausgerichtete Akteure sind mit 41,4 % die aktivste Gruppe, während die überregional tätigen Unternehmen etwas an Bedeutung verloren haben (Anteil 37,2 %).Erfasst wurden grundsätzlich nur Projekte ab 1 000 Quadratmeter, die für eine Fremdnutzung vorgesehen waren. Die einzige Stadt mit einem Zuwachs beim flächenmäßigen Projektvolumen ist Hamburg – bedingt durch die Hafencity. Bei den nach Fläche folgenden Städten Berlin und München war hingegen ein Rückgang zu verzeichnen. Gefragt sind Wohnobjekte, bei denen sich ein deutliches Flächenwachstum von 31 % im Vergleich zum Vorjahr ergab. Schulten verwies auf die seit Jahren niedrigen Fertigstellungen und die bis 2008 andauernde gute wirtschaftliche Entwicklung. “In Städten wie Hamburg führt das geringe Angebot qualitativ hochwertiger Flächen zu steigenden Mieten und Preisen.” Interessant als Zielgruppen seien in erster Linie die Über-55-Jährigen.Auch bei Hotels nahmen Projektentwicklungen zu – bezogen auf die Fläche um 22 %. “Betroffen ist vor allem der Budgetbereich”, sagte Schulten. Hingegen nahmen im Einzelhandel und bei Büros die Volumina ab. Büros bleiben aber weiterhin das volumenstärkste Einzelsegment. Anders als zu Anfang des Jahrtausends gebe es jetzt deutlich weniger spekulative Projekte, weil dafür kaum Finanzierungen verfügbar seien.