wrü – Henning Gebhardt ist als Fondsmanager wieder aktiv. Nicht dass er untergetauscht war, nein, er ist nur zum Jahreswechsel 2016/2017 nach rund 20-jähriger Tätigkeit für die DWS (die inzwischen Deutsche Asset Management, aber bald wieder DWS heißt) zu Berenberg als Leiter Wealth and Asset Management gewechselt. Da galt es zunächst einige organisatorische Dinge zu erledigen sowie eine schlagkräftige Mannschaft aufzustellen. So gelang es Gebhardt im Frühjahr, mit Matthias Born und Peter Kraus zwei renommierte Aktienfondsmanager von Allianz Global Investors abzuwerben. Schließlich ist für den Basketballer Gebhardt, der 2017 seinen 50. Geburtstag feierte, Fondsmanagement vor allem auch Teamarbeit.Bei der DWS hat Gebhardt von Mai 2000 bis zum Bekanntwerden seines Ausscheidens im September 2016 den Aktien Strategie Deutschland gesteuert. Der All-Cap-Fonds, der neben Standardwerten auch Nebenwerte beimischt, hat den Dax über die Jahre deutlich geschlagen und steht langfristig an der Spitze der Rangliste der auf deutsche Aktien fokussierten Fonds.Gebhardt ist auf die Auswahl von Titeln mit überdurchschnittlichen Wachstumsperspektiven spezialisiert. Werte wie zum Beispiel Fresenius oder Deutsche Post eben, deren Kurse über die Jahre deutlich geklettert sind. Grundlage für die Selektion solcher Dauerläufer, an denen Gebhardt gerne auch viele Jahre festhält, ist eine genaue fundamentale Analyse. Dabei ist für “Mister Aktie”, wie Gebhardt auch genannt wird, die Bewertung relativ zum Wachstum eine wichtige Kennzahl. Hinzu kommt die Dividendenrendite und die Möglichkeit einer Gesellschaft, die Dividende zu steigern.Bei der DWS war Gebhardt mit seinem Fonds schließlich so erfolgreich, dass dieser auf ein Volumen von mehreren Milliarden Euro anwuchs und im März 2016 für Neuanlagen vorübergehend geschlossen wurde. Nach der Aufbauarbeit bei Berenberg managt Gebhardt wieder seit Juni aktiv einen Aktienfonds. Dabei bleibt er seinem Konzept treu. Der Berenberg Aktien-Strategie Deutschland ist auf wachstumsstarke Titel fokussiert und mischt flexibel Nebenwerte bei. Und bei Standardwerten agiert er aktiv mit einer klaren Über- und Untergewichtung einzelner Titel. Da Gebhardt sein Handwerk nicht plötzlich verlernt haben wird und er ein starkes Team aufgebaut hat, stehen die Chancen gut, dass auch der neue Fonds von “Mister Aktie” ein Erfolg wird.In seiner neuen Funktion bei Berenberg ist Gebhardt für das gesamte Assetmanagement verantwortlich. Dabei ist es ihm im zu Ende gehenden Jahr gelungen, mit Hilfe von Born und Kraus eine Palette von All-Cap-, Nebenwerte- und Micro-Cap-Aktienfonds auf Euroland und europäische Titel aufzubauen. Darüber hinaus konnte Gebhardt mit Bernhard Meyer einen Spezialisten für den Bereich Multi Asset gewinnen. Die Investmentplattform nimmt also Gestalt an. Die bei Berenberg im Assetmanagement verwalteten Mittel sind noch nicht allzu hoch, doch sind die Voraussetzungen für ein kräftiges Wachstum in den kommenden Jahren vorhanden. Mit echtem aktivem Management, ganz klar, nicht mit passivem.