Forschungsallianz gegen Alzheimer

Milliarden-Lizenzdeal in der Pharmaindustrie

Takeda und AC Immune wollen gemeinsam einen Wirkstoff gegen Alzheimer entwickeln. Der Lizenzdeal ist bis zu 2,1 Mrd. Dollar schwer.

Milliarden-Lizenzdeal in der Pharmaindustrie

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in der Pharmaindustrie

Takeda schließt Allianz mit AC Immune für Alzheimer-Therapie

swa Frankfurt

Der japanische Pharmakonzern Takeda und das Schweizer Biotechunternehmen AC Immune schließen sich in der Entwicklung eines Wirkstoffs gegen Alzheimer zusammen. Beide Unternehmen haben eine Lizenzvereinbarung für eine Immuntherapie aus der Medikamentenpipeline von AC Immune abgeschlossen, heißt es in einer Mitteilung.

Im Zuge der Vereinbarung zahlt Takeda zum Auftakt 100 Mill. Dollar im Voraus und erhält die exklusive Option zur Lizenzierung der weltweiten Rechte für den Produktkandidaten. Wird die Option gezogen, sind mit Erreichen weiterer Eckpunkte in Entwicklung und Kommerzialisierung weitere Meilensteinzahlungen fällig, die sich auf bis zu 2,1 Mrd. Dollar summieren können. Kommt das Produkt in den Markt, hat AC Immune zudem Anspruch auf gestaffelte Lizenzgebühren auf die weltweit erzielten Umsätze.

Die Immuntherapie (ACI-24.060) wird einer aussichtsreichen Wirkstoffklasse zur Behandlung von Alzheimer zugerechnet, die auf das Protein Beta-Amyloid gerichtet ist. Das Eiweiß gilt als ursächlich für Verklumpungen im Gehirn von Alzheimer-Patienten, was die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen behindert und zerstört. Die Immuntherapie soll die Bildung der Plaques verhindern.

Im Portfolio von Dietmar Hopp

AC Immune wurde 2003 gegründet und ist auf die Entwicklung von Therapien gegen neurodegenerative Krankheiten fokussiert. Größter Aktionär ist nach Angaben des Unternehmens mit 16,5% die Biotech-Holding des SAP-Mitgründers Dietmar Hopp. Größere Pakete halten auch der US-Biotechinvestor BVF Partners sowie die dem Schweizer Unternehmer Rudolf Maag zuzurechnende Varuma.

AC Immune ist seit 2016 an der US-Börse Nasdaq notiert. Nach Bekanntgabe des Lizenzdeals mit Takeda legten die Titel gut 40% zu.

Von einem milliardenschweren Lizenzdeal hatte vor wenigen Tagen auch der US-Impfstoffspezialist Novavax profitiert. Der französische Pharmakonzern Sanofi will auf Basis der Technologie von Novavax einen Kombinationsimpfstoff gegen Covid-19 und Grippe entwickeln und gemeinsam vermarkten. Mit einer Auftaktzahlung von 500 Mill. Dollar winken Novavax insgesamt bis zu 1,2 Mrd. Dollar. Die Aktie des US-Unternehmens sprang um150% nach oben.

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