US-Wirtschaft

Konjunkturdaten könnten Fed zu kleinerem Schritt lotsen

Der Rückgang der Frühindikatoren und geringere Verkäufe bestehender Eigenheime könnten der US-Notenbank Fed als Argument dienen, bald das Tempo der geldpolitischen Straffung etwas zurückzunehmen.

Konjunkturdaten könnten Fed zu kleinerem Schritt lotsen

ba Frankfurt

Der Rückgang der Frühindikatoren und geringere Verkäufe bestehender Eigenheime könnten der US-Notenbank Fed als Argument dienen, bald das Tempo der geldpolitischen Straffung etwas zurückzunehmen. Reuters zufolge ist für Susan Collins, Präsidentin der Boston Fed, eine Erhöhung um 75 Basispunkte nicht vom Tisch. Die Fed müsse mehr machen, um die hohe Inflation einzudämmen. Bei den Zinserhöhungen dürfe man nicht überziehen, aber auch nicht zu wenig tun. Alle möglichen Schrittgrößen auf diesem Weg sollten daher eine Option sein, sagte Collins. Sie zeigte sich optimistisch, dass es einen Weg zur Rückkehr der Preisstabilität gebe, der nur einen „moderaten Anstieg der Arbeitslosenquote“ mit sich bringe. Diese war im Oktober um 0,2 Prozentpunkte auf 3,7% gestiegen. Äußerungen von Fed-Vizechefin Lael Brainard ließen darauf schließen, dass es auf der nächsten Sitzung Mitte Dezember nur um 50 Basispunkte nach oben gehen könnte.

Im Oktober fiel der Sammelindex der Frühindikatoren um 0,8% zum Vormonat, wie das Forschungsinstitut Conference Board mitteilte. Ökonomen hatten den achten Rückgang in Folge mit 0,4% erwartet. Die Entwicklung der letzten Monate lege nahe, dass sich die US-Wirtschaft möglicherweise bereits in einer Rezession befinde, sagte Ataman Ozyildirim vom Conference Board. Laut der Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) wurden im Oktober 5,9% weniger bestehende Eigenheime verkauft als im Vormonat. Ökonomen hatten sogar mit einem Minus von 6,6% gerechnet. Für NAR-Chefökonom Lawrence Yun sind vor allem die stark gestiegenen Hypothekenzinsen Ursache des schwachen Ergebnisses.