Märkte am Mittag

Dax vor Nvidia-Zahlen schwächer

Der deutsche Leitindex setzt seine Konsolidierung auf hohem Niveau fort. Unter Druck gerieten am Mittwoch Auto-Titel. Und ein Baumarktkonzern konnte Anleger mit seiner Bilanz nicht überzeugen.

Dax vor Nvidia-Zahlen schwächer

Märkte am Mittag

Dax vor Nvidia-Zahlen schwächer

Vor wichtigen Nachrichten aus den USA hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch etwas nachgegeben. Der Dax notierte gegen Mittag 0,4% tiefer bei 18.656 Punkten. Der MDax sank um 0,5% auf 27.044 Zähler. Der Euro Stoxx 50 verlor rund 0,4%.

Zwar sei der Börsenhimmel immer noch strahlend blau, allerdings hätten die Indizes an Schwung verloren, beobachtete Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed und die Quartalszahlen von Nvidia könnten aus seiner Sicht die Volatilität am Abend zumindest kurzfristig zurückbringen.

Warten auf Fed und Nvidia

Vom Fed-Protokoll erhoffen sich Anleger Hinweise auf den geldpolitischen Kurs in den USA. Am Markt wird erwartet, dass die Fed die Zinsen später absenken wird als etwa die Europäische Zentralbank (EZB), weil sich die Inflation in der größten Volkswirtschaft der Welt bislang noch hartnäckiger gezeigt hat.

Die jüngsten Reden von Fed-Mitgliedern hätten die Sicht der letzten Monate wiederholt, dass man einige Monate mit besseren Inflationsdaten sehen wolle, bevor die Zinswende eingeleitet werde, schrieben am Morgen die Devisenexperten der Commerzbank. Dies untermauere aber einmal mehr, warum noch nicht allzu bald mit US-Zinssenkungen gerechnet werden sollte.

In Großbritannien ließ der Preisauftrieb im April zwar nach, jedoch nicht so stark wie von Börsianern erhofft. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im April zum Vorjahresmonat um 2,3% statt der erwarteten 2,1%. Laut Experten verringert das die Wahrscheinlichkeit, dass die Bank of England die Zinsen bereits im Juni senken wird. Das gab dem Pfund Auftrieb, das um 0,3% auf ein Zwei-Monats-Hoch von 1,2747 Dollar kletterte. Die Rendite der zweijährigen britischen Staatsanleihen zog um rund 15 Basispunkte an.

Nach US-Börsenschluss am Mittwoch steht dann der Quartalsbericht des KI-Vorzeigeunternehmens Nvidia auf der Agenda, der das Potenzial hat, über den Technologiesektor hinaus die Märkte deutlich zu bewegen - in welche Richtung auch immer.

Chinesische Zölle drohen

Aus Branchensicht stehen Autowerte nach einem Bericht über mögliche chinesische Zölle auf Importfahrzeuge unter Verkaufsdruck. Insidern zufolge könnte China Zölle von bis zu 25% nach bisher 15% erheben auf Autos aus der Europäischen Union und den USA. Unlängst erst hatten die USA Zölle für Elektroautos aus China drastisch erhöht, und auch in der EU stehen Zölle auf chinesische Autos zur Debatte. Deutsche Autobauer wären von chinesischen Zöllen besonders getroffen, da sie SUVs und Limousinen mit großen Motoren nach China exportieren. „Dieser Schritt Chinas ist ganz klar ein Warnschuss: Sollte die EU Maßnahmen ergreifen, muss sie mit einer ähnlichen Reaktion Chinas auf EU-Autoexporte rechnen“, sagte Stuart Cole, Ökonom bei Equiti Capital. 

Entsprechend lag der europäische Automobilsektor mit minus 1,9% auf dem letzten Platz der Branchenübersicht. Die Aktien von Mercedes-Benz fielen am Morgen auf den tiefsten Stand seit mehr als drei Monaten und verloren zuletzt 1,6%. BMW, Porsche AG und Volkswagen büßten zwischen 1,5 und 3,6% ein.

Hornbach-Aktie gibt nach

Die Aktien von Evotec stiegen nach Vorlage von Quartalszahlen um 0,2%, nachdem sie vorbörslich noch deutlich im Minus notiert hatten. Der Wirkstoffforscher verzeichnete einen schwächeren Jahresauftakt, bekräftigte allerdings seine Jahresziele. Der Umsatz im ersten Quartal sei besser als erwartet ausgefallen, das bereinigte operative Ergebnis aber schlechter, kommentierte ein Händler.

Der Baumarktkonzern Hornbach Holding rechnet nach Rückgängen im vergangenen Geschäftsjahr für 2024/25 nur mit leichtem Aufwind. Zwar berichtete Hornbach von einem starken Start in die Frühjahrssaison, erwartet im weiteren Jahresverlauf wegen des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds aber eine schwächere Umsatzentwicklung. Im abgelaufenen Geschäftsjahr fiel der Nettogewinn um 20%. Die Aktionäre sollen dennoch eine stabile Dividende von 2,40 Euro je Aktie erhalten. Die Hornbach-Papiere verloren 3,2%.

In London legten die Titel von Marks & Spencer einen Kurssprung hin. Die Aktien gewannen mehr als 9% und notierten mit 299 Pence so hoch wie seit November 2018 nicht mehr. Die britische Einzelhandelskette verdiente im abgelaufenen Geschäftsjahr vor Steuern und bereinigten Posten 58% mehr und erhöhte das Einsparziel für die nächsten fünf Jahre.