Im DatenraumDax versus MDax

Der kleine Bruder hat eine Schwächephase

Der MDax hat über viele Jahre seinen großen Bruder, den Dax, geschlagen. Doch seit der Indexreform im September 2021 schwächelt der MDax. Noch immer ist der Dax zudem günstiger bewertet.

Der kleine Bruder hat eine Schwächephase

Dax versus MDax

Der kleine Bruder hat eine Schwächephase

wrü Frankfurt

Deutsche Aktien sind langfristig betrachtet eine echte Erfolgsgeschichte. So ist der per Ultimo 1987 auf 1.000 Punkte fixierte Deutsche Aktienindex, kurz Dax, inzwischen bis auf mehr als 18.700 Punkte geklettert. Der Wert eines Dax-Investments hat sich also binnen gut 36 Jahren mehr als verachtzehnfacht, beinahe verneunzehnfacht. Entsprechend errechnet sich eine stattliche Performance von 8,39% pro Jahr.

Noch besser als der Dax hat sich aber sein kleiner Bruder, der 1996 eingeführte MDax, entwickelt. Auch dieser Index wurde auf 1.000 Punkte per Ultimo 1987 fixiert. In vielen Jahren haben sich die im MDax vertretenen Mid Caps besser entwickelt als die im Dax enthaltenen Standardwerte. Inzwischen liegt der MDax bei mehr als 26.700 Punkten. Über den Zeitraum von gut 36 Jahren errechnet sich für den Mid-Cap-Index eine Performance von 9,46% pro Jahr. Damit hat der MDax langfristig um rund 1,1 Prozentpunkte im Jahr besser abgeschnitten als der Dax.

Nach vielen Jahren der Outperformance gegenüber dem Dax hat aber der MDax in den vergangenen Jahren gegenüber seinem großen Bruder an Boden verloren und ist auch absolut in Indexpunkten zurückgefallen. Zeitlich fällt der Beginn dieser Schwächephase mit den großen Regeländerungen für die Dax-Indexfamilie im Jahr 2021 zusammen, hat die Deka jüngst in einer Analyse zum MDax festgestellt. Mithin hat der MDax durch die Ausweitung des Dax von 30 auf 40 Werte seinen Nimbus als Aufsteigerindex seit September 2021 zunächst verloren. Hinzu kommt, dass mit Airbus einer der großen Wertschaffer im MDax in den Dax aufgestiegen ist.

Als Belastungsfaktoren für den MDax haben sich laut Deka auch der Krieg in der Ukraine mit seinen Auswirkungen auf die Rohstoff- und Energieversorgung sowie die massiv gestiegenen Zinsen erwiesen. Denn Small und Mid Caps seien besonders empfindlich für Zinsänderungen. Insofern könnte ein Rückgang der Zinsen den MDax beflügeln. Ob es aber dem MDax gelingt, bald wieder den Dax zu schlagen, ist fraglich. Ist doch der Dax derzeit noch immer niedriger bewertet als sein kleiner Bruder.

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