Portfolio

Gewinne in allen Marktsituationen

Absolute-Return-Rentenfonds setzen auf aktives Durationsmanagement - Positionierung durch Derivate

Gewinne in allen Marktsituationen

Von Armin Schmitz, Frankfurt Rentenfonds haben im aktuellen Marktumfeld zunehmend mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Die weltweit rasant steigenden Inflationsraten bei einer gleichzeitigen Stagnation der Wirtschaft sind ein ungünstiges Umfeld für Anleihen. Es muss davon ausgegangen werden, dass die Notenbanken mit Zinsschritten auf die stark steigenden Preise reagieren werden, was vor allem die Anleihenkurse belasten wird. Viele Anleger sind wegen der ungünstigen Entwicklung vom Ergebnis ihrer Rentenfonds enttäuscht worden. Absolute-Return-Rentenfonds streben hingegen unabhängig von den jeweiligen Bewegungen der Märkte absolute Renditeziele an. Durch die Erweiterung der Anlagemöglichkeiten im Rahmen von Ogaw III (Organismus für gemeinsame Anlage in Wertpapieren) ist ihnen auch der Einsatz von Derivaten erlaubt, was früher nur Hedgefonds vorbehalten waren. Interessant sind dabei Long-Short-Strategien, wodurch der Fondsmanager sich entsprechend dem Trend an den Rentenmärkten positionieren kann. Es ist ihm möglich, sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse zu setzen. Dass dabei der strategische Einsatz von Derivaten nicht riskant sein muss, zeigen Absolute-Return-Fonds wie der Flex-o-Rente von Robeco (LU0230242504) oder der HI-Renten Euro Long/Short-Fonds (DE000A0ETKB7), deren Volatilität sich zwischen 2 und 3 % p. a. bewegt. Dabei setzt das Fondsmanagement auf ein Basisportfolio mit festverzinslichen Wertpapieren bester Bonität und nutzt zusätzlich ein aktives Durationsmanagement, so dass die Fonds sowohl von fallenden als auch von steigenden Kursen profitieren. Quantitative ModelleDie Duration ist eine Sensitivitäts- bzw. Risikokennzahl für Anleihen. Sie gibt die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer eines festverzinslichen Investments an. Bei ihrer Berechnung werden die Kupon- und Tilgungszahlungen sowie der Zinseszinseffekt während der Laufzeit der Anleihe berücksichtigt. Durch aktive Steuerung der Duration eines Portfolios kann ein Rentenportfolio also auch von steigenden Renditen und damit einhergehenden fallenden Anleihekursen profitieren. Das Durationsmanagement erfolgt meist computergesteuert nach quantitativen Modellen. Bei dem rund 3 Mrd. Euro schweren Robeco Lux-o-Rente werden in diesem Modell wirtschaftliche Variablen wie etwa Änderungen der Rohstoffpreise und Kapitalrenditen mit technischen Variablen berücksichtigt, um die Attraktivität der verschiedenen Anleihemärkte zu bewerten. Der von Kommer van Trigt betreute Fonds hat mit dieser Strategie in den vergangenen zehn Jahren eine Rendite von durchschnittlich 4,7 % p. a. erzielen können. Die Volatilität liegt dabei unter dem Ertrag. Neu auf dem Markt ist der Lupus Alpha LS Duration Invest (DE000A0M9946). Es handelt sich dabei um das erste Rentenprodukt von Lupus Alpha. Das Kürzel LS soll verdeutlichen, dass Long- und Short-Positionen eingegangen werden können. Das ist ein Hinweis auf die aktive Durationssteuerung, die Fondsmanager Egbert Sauer einsetzt. Konservatives BasisdepotDas Basisportfolio besteht beim Start aus Festgeldern (57 %), Anleihen und Pfandbriefen (40 %) mit sehr guter Bonität. Sie generieren einen hohen Grundertrag. Ein Zusatzgewinn soll durch das Durationsmanagement mittels eines ausgeklügelten Handelssystems erzielt werden. Sauer nutzt dabei ein von ihm entwickeltes Trendfolgesystem auf den Bund-Future, welches ihm die Richtung eines Trends prognostizieren kann und tägliche Signale zum Aufbau von Long- bzw. Short-Positionen liefert. Schneidet der Terminkontrakt die modifizierte gleitende Durchschnittslinie, wird ein Handelssignal erzeugt, auf das der Fondsmanager mit dem Kauf oder dem Verkauf des Bund-Future reagiert. Über eine Long-Position im Bund-Future wird eine positive Duration aufgebaut, eine Short-Position entspricht einer negativen Duration. Der Fonds profitiert somit bei einer Long-Durationsausrichtung von steigenden Kursen, bei einer Short-Positionierung von fallenden Kursen. Eine neutrale Positionierung unterbricht Phasen mit positiver oder negativer Duration und wird zur Gewinnsicherung eingesetzt. Das soll unter anderem zu einer Senkung der Volatilität des Fonds und zu einer stabileren Ertragskurve führen. Dieses Handelssystem hat sich in der Vergangenheit bewährt und blickt auf einen erfolgreichen Track Record von mehr als zehn Jahren zurück. Das in dem Fonds umgesetzte Handelsmodell existiert seit 2004. Das mittelfristige Renditeziel des Fonds liegt bei einem Aufschlag von 100 Basispunkten p. a. auf die Rendite des Sechs-Monats-Euribor, was aktuell einer Rendite von rund 6,1 % p. a. entsprechen würde. Dabei wird eine Zielvolatilität von nur 2 bis 3 % p. a. angestrebt. Sollte es tatsächlich wegen der aktuellen Rahmenbedingungen zu einer Stagflation der Konjunktur kommen, können die Absolute-Return-Fonds wie der Lupus Alpha LS Duration Invest oder der Robeco Lux-o-Rente mit einem aktiven Durationsmanagement dem konservativen Anleger einen entsprechenden Mehrwert mit einem niedrigen Risiko liefern.