Erste Gespräche

Finanz­investoren greifen nach der Aareal Bank

Eine Gruppe von Finanzinvestoren greift nach der Aareal Bank. Nach einer entsprechenden Meldung von Bloomberg und einem Kurssprung von mehr als 20% im Handelsverlauf hat das Management des S-Dax-Werts am Donnerstagnachmittag „ergebnisoffene...

Finanz­investoren greifen nach der Aareal Bank

bn Frankfurt

Eine Gruppe von Finanzinvestoren greift nach der Aareal Bank. Nach einer entsprechenden Meldung von Bloomberg und einem Kurssprung von mehr als 20% im Handelsverlauf hat das Management des S-Dax-Werts am Donnerstagnachmittag „ergebnisoffene Gespräche über eine mögliche Mehrheitsbeteiligung einer Gruppe von Finanzinvestoren unter Führung von Centerbridge und TowerBrook sowie unter weiterer Beteiligung von Advent“ bestätigt. Demnach haben die Interessenten ein öffentliches Angebot zu einem indikativen Preis von 29,00 Euro in den Raum gestellt, 35% mehr als den volumengewichteten Durchschnittskurs der zurückliegenden drei Monate. Aareal-Bank-Aktien schlossen daraufhin mit 29,20 Euro 23,73% fester. Durch den Kurssprung haben sich die Titel ihrem vor der Pandemie erreichten Niveau angenähert, liegen gleichwohl noch immer 33% unter ihrem Buchwert von 43,54 Euro.

Damit zwingen die Interessenten den erst Mitte September angetretenen Vorstandsvorsitzenden, Jochen Klösges, wenige Wochen nach Amtsantritt zu einer Entscheidung über die Zukunftsfähigkeit des in die Defensive geratenen Instituts. Die Aareal Bank war mit einem gut 26 Mrd. Euro schweren Portfolio an gewerblichen Immobilienfinanzierungen in die Krise gegangen. Im vergangenen Jahr pausierte ihr damaliger Chef Hermann Merkens zunächst krankheitsbedingt, um später auszuscheiden. In der Pandemie musste die Bank zweimal ihre Jahresziele reduzieren und für 2020 schließlich den ersten Betriebsverlust seit 2005 ankündigen, bevor wegen der sich ziehenden Vakanz an der Vorstandsspitze Aufsichtsratschefin Marija Korsch in die Kritik geriet. Seit 2019  sitzen der Bank zudem die Hedgefonds Teleios Capital und Petrus Advisers im Nacken. Ihre Forderungen nach Abspaltung der Tochter Aareon führten dazu, dass die Mutter Advent als Minderheitsaktionär an Aareon beteiligte. „Die Finanzinvestoren nehmen derzeit Einsicht in Geschäftsunterlagen der Aareal Bank“,  teilt das Institut mit. „Ob die Gespräche zu einer Transaktion oder einem Angebot an die Aktionäre der Aareal Bank führen, ist derzeit ungewiss.“

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