Unkrautvernichter

Bayer verliert erneut in Glyphosat-Prozess

Der Bayer-Konzern ist in einem weiteren Rechtsstreit um den Unkrautvernichter Roundup unterlegen. Tausende ähnliche Klagen sind noch anhängig.

Bayer verliert erneut in Glyphosat-Prozess

Bayer verliert
erneut
Glyphosat-Prozess

Reuters New York

Bei den Glyphosat-Prozessen in den USA hat Bayer erneut eine Niederlage einstecken müssen. Ein Geschworenengericht in Philadelphia verurteilte den Konzern zur Zahlung von 3,5 Mill. Dollar an eine Frau, die ihre Krebserkrankung auf den Glyphosat-haltigen Unkrautvernichter Roundup der Bayer-Tochter Monsanto zurückführt. Das Urteil des Philadelphia Court of Common Pleas könnte den Druck von Investoren auf den Konzern erhöhen, Tausende ähnlicher Roundup-Klagen schnell beizulegen, um weitere hohe Gerichtsurteile zu vermeiden.

Vor dem Urteil in Philadelphia hatte Bayer vier Klagen innerhalb kurzer Zeit verloren, die jüngste mit einer Zahlung von 1,56 Mrd. Dollar. Zuvor hatte der Konzern neun Prozesse in Folge gewonnen hatte. Bayer hat angekündigt, in Berufung zu gehen. Die in Pennsylvania lebende Klägerin behauptet, durch den Kontakt mit Roundup einer bösartigen Erkrankung des Lymphgewebes erkrankt zu sein.

Zuletzt waren nach Angaben von Bayer noch 52.000 der insgesamt rund 165.000 eingereichten Klagen offen. Die Klagen hatte sich der Konzern mit der Übernahme des Glyphosat-Entwicklers Monsanto ins Haus geholt. Bayer hat die Vorwürfe gegen das Herbizid stets zurückgewiesen. Behörden weltweit stuften das Mittel als nicht krebserregend ein. Die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO hingegen bewertete den Wirkstoff 2015 als "wahrscheinlich krebserregend".