ROUNDUP 2: Suss senkt Ausblick nach enttäuschendem Quartal - Kurs sackt ab
ROUNDUP 2: Suss senkt Ausblick nach enttäuschendem Quartal - Kurs sackt ab
(neu: Kurs)
GARCHING (dpa-AFX) - Der Halbleiterzulieferer Suss <DE000A1K0235> hat nach einem überraschend schwachen Quartal seine Erwartungen an das Gesamtjahr gesenkt. Die Profitabilität werde nun schwächer eingeschätzt, hieß es vom Unternehmen am Montagabend in Garching. Die Produkt- und Kundenmischung habe sich ungünstig entwickelt, zudem hätten Aufwendungen für einen neuen Produktionsstandort in Taiwan belastet. Darüber hinaus führte ein geringeres Geschäftsvolumen dazu, dass Fixkosten im Vergleich zu den Vorquartalen stärker zu Buche schlugen. Um die gesenkten Margenziele noch zu schaffen, muss Suss im Rest des Jahres strikt auf die Kosten achten. Der Kurs der im SDax <DE0009653386> notierten Aktie brach am Dienstag ein.
Das Papier sackte bis zum frühen Nachmittag um 22 Prozent auf 28,14 Euro ab. Damit ist ein Großteil des kräftigen Aufschwungs seit dem Tief Anfang September ausgelöscht.
Analystin Madeleine Jenkins von der Schweizer Großbank UBS schrieb, dass die Markterwartungen für das operative Ergebnis (Ebit) in diesem Jahr um einen zweistelligen Prozentsatz sinken dürften. Für das kommende Jahr ändere sich hingegen wegen dann besserer Aussichten auf die Endnachfrage nur wenig. Jefferies-Experte Janardan Menon sah das anders: Er wies auch auf den Auftragseingang im dritten Quartal hin, der ebenfalls deutlich schwächer als erwartet gewesen sei und damit eine weitere Abschwächung des Ausblicks für das Geschäftsjahr 2026 erwarten lasse.
Die Bruttomarge werde 2025 bei 35 bis 37 Prozent liegen, hieß es vom Unternehmen. Bisher hatte Suss jeweils zwei Prozentpunkte mehr erwartet. Die Bruttomarge gibt an, wie viel vom Verkaufspreis nach Herstellungskosten noch übrig bleibt, Verwaltungs- und Vertriebskosten sind dabei ausgeklammert.
Im selben Ausmaß wurde auch die Prognose für die Marge des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 11 bis 13 Prozent verringert. Die Umsatzerwartung behielt Suss mit 470 bis 510 Millionen Euro hingegen bei. In den ersten neun Monaten betrug der Erlös 384,4 Millionen Euro.
Im dritten Quartal habe die Bruttomarge auf Basis vorläufiger Berechnungen mit 33,1 Prozent unter der Markterwartung von 38,1 Prozent gelegen, hieß es von Suss weiter. Die Marge für das operative Ergebnis (Ebit) verfehlte mit 10,5 Prozent die Expertenvorhersage von 12,5 Prozent. Suss warnte zugleich, dass im vierten Quartal nicht von einer substanziellen Verbesserung der Margenentwicklung ausgegangen werde.
Ein striktes Kostenmanagement im verbleibenden Jahresverlauf soll das Erreichen der reduzierten Margenziele sicherstellen. Zudem will der Vorstand zeitnah über geeignete Maßnahmen zur nachhaltigen Senkung der Kostenbasis beraten. Auch im dritten Quartal sei der Auftragseingang schließlich mit 70 Millionen Euro „wenig dynamisch“ gewesen. Das vollständige Zahlenwerk veröffentlicht Suss wie geplant am 6. November./he/men/jha/