ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx schwächer - FTSE 100 auf Rekordhoch

ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx schwächer - FTSE 100 auf Rekordhoch

PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag mehrheitlich leicht nachgegeben. Eine Ausnahme war erneut der britische Leitindex FTSE 100 <GB0001383545>, der mit einem kleinen weiteren Anstieg sein altes Rekordhoch vom Vortag übertraf. Insgesamt herrschte aber Zurückhaltung vor der am Freitag anstehenden Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell in Jackson Hole.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> schloss 0,19 Prozent tiefer mit 5.462,16 Punkten. In Zürich verlor der SMI <CH0009980894> 0,28 Prozent auf 12.241,67 Zähler. In London dagegen stieg der FTSE 100 (Footsie) um 0,23 Prozent auf 9.309,20 Punkte. Susannah Streeter, Leiterin Money & Markets bei Hargreaves Lansdown sprach von Umschichtungen, weg von den US-Börsen, wobei Anleger wohl die „defensiven Qualitäten und Renditechancen“ des britischen „Footsie“ schätzten.

Mit Blick auf die Zusammenkunft der Währungshüter in Jackson Hole sagte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets: „Acht von zehn Anlegern erwarten im September eine Zinssenkung der US-Notenbank. Bleiben morgen die Hinweise von Fed-Chef Powell darauf aus, dürfte der Aktienmarkt entsprechend unter Druck geraten.“

Unter den Branchen legte der Öl- und Gassektor am deutlichsten zu und profitierte vom weiteren Anstieg der Ölpreise. Der überraschend starke Rückgang der US-Rohöllagerbestände vom Vortag wirkte immer noch nach. Die Lagerbestände hatten merklich unter dem saisonalen Niveau gelegen.

Schwächster Sektor war dagegen die Medienbranche, die unter dem fast 17-prozentigen Kurseinbruch von CTS Eventim <DE0005470306> litt. Beim Ticketvermarkter und Konzertveranstalter lief das Geschäft nach einem starken Jahresstart unerwartet schwach.

Noch heftiger erwischte es die Anteilsscheine von WH Smith , die um fast die Hälfte einbrachen. Das britische Buchhandelsunternehmen hatte wegen eines Bilanzierungsfehlers seinen Ausblick gesenkt.

Im Bankensektor gaben die Aktien der italienischen Mediobanca <IT0000062957> um 1,4 Prozent nach, während Banca Generali <IT0001031084> 2,9 Prozent einbüßten. Die Aktionäre von Mediobanca hatten die Übernahme der Generali-Tochter abgelehnt.

Unter den Versicherern ragten dagegen die Papiere der niederländischen Aegon <NL0000303709> mit plus 7,6 Prozent hervor. Der Versicherer hatte seinen Quartalsbericht vorgelegt und will den laufenden Aktienrückkauf verstärken sowie die Dividende anheben./ck/he