ROUNDUP: Deutsche-Börse-Konkurrent LSE wird optimistischer - Aktie zieht an
ROUNDUP: Deutsche-Börse-Konkurrent LSE wird optimistischer - Aktie zieht an
LONDON (dpa-AFX) - Der Börsenbetreiber und Finanzdatenanbieter London Stock Exchange (LSE) <GB00B0SWJX34> rechnet im laufenden Jahr mit einer etwas höheren Profitabilität als zuletzt - auch wenn das Wachstum zuletzt nachgelassen hat. Der Deutsche-Börse-Konkurrent <DE0005810055> rechnet bei der Marge gemessen am bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mit einem Anstieg um einen Prozentpunkt und damit am oberen Ende der bisherigen Spanne.
Zudem kündigte die LSE den Rückkauf weiterer Aktien für eine Milliarde Pfund an. Damit sollen in den zwölf Monaten bis Februar 2026 eigene Anteile für 2,5 Milliarden Pfund erworben werden. Die im Stoxx 50 <EU0009658160> notierte Aktie legte deutlich zu. Der Konzern gab zudem bekannt, dass es Co-Investoren für das Geschäft mit der Abwicklung und Verwahrung von Wertpapieren (Post-Trading) gefunden hat.
Elf weltweit aktive Banken beteiligen sich mit 20 Prozent an der Sparte. Zu den Geldhäusern zählen unter anderem die Bank of America <US0605051046>, Barclays <GB0031348658>, BNP Paribas <FR0000131104>, Citigroup <US1729674242> und JPMorgan <US46625H1005>. Dieser Schritt binde die Banken enger an die LSE, steigere die Profitabilität und verbessere die Kapitalstruktur, hieß es. Die Sparte wurde bei der Transaktion mit 850 Millionen Pfund bewertet.
Zudem sicherte sich die LSE einen höheren Umsatzanteil an dem gemeinsam mit den Banken betriebenen Geschäft mit sogenannten Swaps. Dabei handelt es sich um Finanzgeschäfte, mit denen die Vertragspartner Risiken zum Beispiel durch Zins- oder Wechselkursveränderungen absichern können beziehungsweise auf Veränderungen spekulieren können.
Diesen Schritt lässt sich die LSE insgesamt 1,15 Milliarden Pfund kosten, er soll aber in den kommenden Jahren die Marge weiter steigern. Analysten wie Citi-Experte Andrew Lowe lobten diesen Plan; ebenso wie die Ankündigung weiterer Aktienrückkäufe.
Im dritten Quartal legten die Einnahmen der LSE wie von Experten erwartet um knapp fünf Prozent auf 2,2 Milliarden Pfund zu. Bereinigt um die Effekte von Übernahmen und Wechselkursveränderungen habe das Plus bei 6,4 Prozent gelegen und damit etwas niedriger als zuletzt. In den ersten neun Monaten habe das Wachstum bei 7,3 Prozent gelegen.
An der Börse kamen hauptsächlich der erhöhte Ausblick und der Aktienrückkauf hervorragend an. Die LSE-Aktie kletterte in der Spitze um bis zu neun Prozent nach oben. Das Niveau konnte das Papier nicht ganz halten, legte aber zuletzt immer noch rund sechs Prozent auf 9.260 Pence zu.
Damit konnten sich die LSE-Anteile weiter etwas von ihrem Rückgang von Februar bis September erholen. Aktuell liegt der Kurs aber immer noch rund ein Fünftel unter dem Niveau von Ende 2024 und ein Viertel unter dem Rekordhoch von 12.185 Pence im Februar dieses Jahres. Nach dem Rückgang in den vergangenen Monaten liegt die Aktie auch nur noch knapp zehn Prozent über dem Niveau vom Herbst 2020.
Die LSE-Anteile haben sich damit in dem Zeitraum deutlich schlechter entwickelt als die Aktien des Konkurrenten Deutsche Börse <DE0005810055>. Diese zogen in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 60 Prozent an. In puncto Börsenwert haben die Londoner mit umgerechnet rund 56 Milliarden Euro die Nase vor den Frankfurtern, die aktuell auf knapp 42 Milliarden Euro kommen./zb/men/mi