ROUNDUP/Eurozone: Unternehmensstimmung verschlechtert sich stärker als erwartet

ROUNDUP/Eurozone: Unternehmensstimmung verschlechtert sich stärker als erwartet

LONDON (dpa-AFX) - Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im Dezember unerwartet deutlich verschlechtert. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex fiel um 0,9 Punkte auf 51,9 Punkte, wie S&P am Dienstag in London nach einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt nur einen leichten Rückgang auf 52,6 Punkte erwartet. Damit wurde der jüngste Aufwärtstrend unterbrochen.

Der Stimmungsindikator liegt trotz des leichten Rückgangs über der Expansionsschwelle von 50 Punkten, was auf eine zunehmende wirtschaftliche Aktivität hindeutet. Der Gesamtindikator lag im gesamten Jahr 2025 über dieser Wachstumsschwelle.

In den einzelnen Bereichen der Wirtschaft fiel der Industrieindikator tiefer unter die Wachstumsschwelle. Im Dienstleistungssektor sank der Indikator auch. Er hielt sich aber über der Expansionsschwelle. In beiden Sektoren war der Rückgang stärker als erwartet.

„Die konjunkturellen Aussichten sind gedämpft“, kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. „Vor allem das verarbeitende Gewerbe bleibt das Sorgenkind.“ Die europäische Wirtschaft sei in hohem Maße von den kriselnden klassischen Industrien wie der Automobilindustrie und dem Maschinenbau geprägt. „Gleichzeitig fehlt es an neuen Wachstumsfeldern“, schreibt Gitzel. „Das kommende Jahr dürfte holprig bleiben.“

In Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone, verschlechterte sich der Indikator sowohl im Dienstleistungssektor als auch in der Industrie. In Frankreich verbesserte sich immerhin der Indikator für die Industrie. Hier wird jetzt wieder ein leichtes Wachstum angezeigt. In Dienstleistungssektor trübte sich die Stimmung hingegen ein.

„Insgesamt deuten die Einkaufsmanagerindizes im Euroraum weiterhin auf eine moderate Belebung der Wirtschaft hin“, kommentierte Vincent Stamer, Volkswirt bei der Commerzbank. Das Wachstum gehe jedoch nur vom Dienstleistungssektor aus. „Insbesondere die deutsche Industrie scheint überdurchschnittlich unter geopolitischen Spannungen und einer schwindenden Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Marktes zu leiden.“

Die Entwicklung im Überblick:

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Region/Index Dezember Prognose Vormonat

EURORAUM

Gesamt 51,9 52,6 52,8

Industrie 49,2 49,9 49,6

Dienste 52,6 53,3 53,6

DEUTSCHLAND

Industrie 47,7 48,6 48,2

Dienste 52,6 53,0 53,1

FRANKREICH

Industrie 50,6 48,1 47,8

Dienste 50,2 51,1 51,4°

(Angaben in Punkten)

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