ROUNDUP: Siemens Energy erhöht nach Gewinnsprung Mittelfristziele erneut

ROUNDUP: Siemens Energy erhöht nach Gewinnsprung Mittelfristziele erneut

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Energietechnikkonzern Siemens Energy <DE000ENER6Y0> erlebt weiterhin einen Boom. Die Geschäfte mit Gasturbinen laufen ebenso rund wie die Netztechnik. Das Unternehmen erhöhte daher nach einem Umsatz- und Gewinnsprung seine mittelfristigen Ziele erneut. Zudem zahlt das Unternehmen erstmals seit vier Jahren wieder eine Dividende.

Der vergleichbare Umsatz soll bis 2027/28 in diesem Zeitraum im Schnitt jährlich im hohen Zehnprozentbereich steigen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in München mit. Bislang hat das Management um Konzernchef Christian Bruch ein Wachstum im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich auf dem Zettel. Dabei ausgeklammert sind Währungs- und Portfolioeffekte. Die bereinigte Ergebnismarge soll dann 14 bis 16 Prozent erreichen. Geplant waren bislang zehn bis zwölf Prozent. Die neue Prognose liegt über den bisherigen Erwartungen der Analysten, die im Schnitt von 13,5 Prozent Marge ausgehen.

Die Aktie sprang auf der Handelsplattform Tradegate zuletzt um mehr als sieben Prozent an, nachdem sie im Xetra-Handel tief im Minus geschlossen hatte.

Im neuen Geschäftsjahr 2025/26 geht Siemens Energy von einem vergleichbaren Umsatzwachstum von elf bis 13 Prozent aus und damit von einem leicht niedrigeren Wachstum als im Vorjahr, als 15,2 Prozent Plus erreicht wurden. Die bereinigte Marge soll von 6,0 Prozent auf 9 bis 11 Prozent zulegen.

Getragen werden soll das Umsatz- und Ergebniswachstum weiterhin vom Gas- und Netztechnikgeschäft, die beiden Bereiche sollen dabei stärker zulegen als der Gesamtkonzern. Gebremst wird die Entwicklung weiterhin vom Windturbinengeschäft Gamesa, welches nach erneuten Verlusten im vergangenen Geschäftsjahr 2025/26 bei der bereinigten Marge die Gewinnschwelle erreichen soll.

Unter dem Strich soll deutlich mehr übrig bleiben als im Vorjahr: Nach Steuern dürfte der Gewinn von 1,7 Milliarden auf drei bis vier Milliarden Euro steigen. Damit lässt Siemens Energy die Krise endgültig hinter sich. So hatte das Unternehmen in den Jahren davor hohe Verluste verdauen müssen, insbesondere mit dem Windkraftgeschäft. Von der guten Entwicklung dürfen nun auch wieder die Aktionäre profitieren. Der Konzern will für das vergangene Geschäftsjahr wieder eine Dividende zahlen, nachdem er im Juni staatliche Garantien des Bundes vorzeitig abgelöst hatte. Vorgeschlagen werden 0,70 Euro je Aktie. Zuletzt hatte Siemens Energy im Geschäftsjahr 2021 eine Dividende gezahlt: 0,10 Euro je Aktie.

Siemens Energy kann sich auf volle Auftragsbücher stützen: Im vergangenen Jahr stieg der Auftragseingang um gut 17 Prozent auf 58,9 Milliarden Euro. Im vierten Quartal warben das Gas- sowie das Netztechnikgeschäft noch einmal deutlich mehr Neugeschäft ein. Der Auftragsbestand legte daher per Ende September um gut 12 Prozent auf 138 Milliarden Euro zu./nas/tih/he