Zeiss stellt sich auf schwierige Zeiten ein

Zeiss stellt sich auf schwierige Zeiten ein

OBERKOCHEN (dpa-AFX) - Das Technologieunternehmen Zeiss rechnet wegen der Konjunkturflaute und der geopolitischen Konflikte weiter mit schwierigen Geschäften. Dies könne einen Umsatzrückgang nach sich ziehen, teilte Vorstandschef Andreas Pecher in Oberkochen (Ostalbkreis) bei der Vorlage der Bilanz mit.

Er stimmte die Beschäftigten auf eine angespannte Lage ein. Sollten weitere Schritte notwendig werden, favorisiere das Stiftungsunternehmen auf den Erhalt von Beschäftigung gerichtete Maßnahmen wie den Abbau von Stundenkonten oder Kurzarbeit. „Zur Sicherung dauerhafter Wettbewerbsfähigkeit kann in einzelnen Bereichen auch ein Wegfall von Arbeitsplätzen erfolgen.“

Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 (30. September) war der Elektronik- und Optikkonzern den Widrigkeiten ausgesetzt. Das Unternehmen legte trotzdem beim Umsatz um 9 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg um 7 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich sank der Gewinn um 79 Millionen auf 952 Millionen Euro.

Höherer Bonus für die deutschen Beschäftigten

Aktuell sind in Deutschland 22.857 Männer und Frauen beschäftigt. Sie erhalten eine Prämie für das abgelaufene Geschäftsjahr in Höhe von 2.700 Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es 2.500 Euro. Am Stammsitz in Oberkochen arbeiten 13.470 Menschen und in Jena 3.484. Weltweit werden 46.622 Mitarbeitende gezählt.

Pecher sagte, geopolitische Spannungen, Handelshemmnisse und die Auseinandersetzungen zwischen den großen Wirtschaftsräumen hätten sich weiter verschärft. „Die Verunsicherung auf den Märkten ist im vergangenen Geschäftsjahr erneut gewachsen.“

Die Zeiss Gruppe entwickelt, produziert und vertreibt hauptsächlich Halbleiter-, Mess- und Medizintechnik sowie Mikroskopielösungen und Brillengläser. Die Medizintechniktochter Carl Zeiss Meditec <DE0005313704> ist an der Börse notiert. Sie ist im thüringischen Jena ansässig./ols/DP/stw