Siemens Energy

Übernahme­angebot für Siemens Gamesa in Vorbereitung

Siemens Energy erwägt, ihre spanische Windenergie-Tochter Gamesa komplett zu übernehmen. Die Investoren signalisieren Zustimmung.

Übernahme­angebot für Siemens Gamesa in Vorbereitung

mic München

Siemens Energy erwägt ein Übernahmeangebot für die restlichen Anteile an der Tochter Gamesa. Das Ergebnis der Überlegungen sei offen, erklärte der Energietechnik-Konzern in einer Ad-hoc-Mitteilung, nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg über entsprechende Pläne berichtet hatte. Der Kapitalmarkt reagierte zustimmend. Die Energy-Aktie beendete den Xetra-Handel mit einem Kursplus von 1,3% auf 17,02 Euro. In Madrid schoss der Gamesa-Aktienkurs um 12,6% auf 15,91 Euro in die Höhe. Damit näherte er sich dem Drei-Monats-Durchschnittskurs von mehr als 16 Euro an.

Der Vorstand von Siemens Energy bestätigte in seiner Mitteilung ein Bar-Kaufangebot für die ausstehenden Gamesa-Aktien. Die Mutter hält aktuell rund 67,1% an dem spanisch-deutschen Unternehmen (siehe Grafik). „Es wurde keine Entscheidung getroffen und es gibt keinerlei Gewissheit, dass es zu einer Transaktion kommt“, erklärte Siemens Energy. Der Vorstand will allerdings auf einem Kapitalmarkttag am kommenden Dienstag die mittelfristigen Geschäftspläne vorstellen.

Siemens Gamesa hat eine Serie von Gewinnwarnungen hinter sich, hauptsächlich wegen Schwierigkeiten im Geschäft mit landgestützten Windkraftanlagen. Projektverzögerungen und Kostensteigerungen führten dazu, dass das Management unter dem neuen Vorstandschef Jochen Eickholt die Prognose für das laufende Geschäftsjahr faktisch gestrichen hat. „Die Situation seit dem letzten Quartal hat sich weiter verschlechtert“, erklärte Energy-Vorstandsvorsitzender Christian Bruch anlässlich der Vorlage der Halbjahreszahlen in der vergangenen Woche. Die Einschätzung von Eickholt sei, dass die operativen Probleme größer als erwartet seien und die Lösung länger als ursprünglich eingeschätzt dauere. Eickholt zufolge seien 70% der Projekte intern beeinflussbar, 30% seien marktbedingt, fügte Bruch hinzu.

Ein mögliches Übernahmeangebot sehe einen nur kleinen Aufschlag vor, hatte Bloomberg berichtet. Das Kursziel der Analysten liegt bei gut 18 Euro.

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