1&1 Drillisch hat von Telefónica Deutschland ein Angebot über sogenanntes National Roaming erhalten und kommt damit dem Aufstieg zum 5G-Netzbetreiber einen Schritt näher. Nach den äußerst zähen Verhandlungen löste die Nachricht an der Börse einen Kurssprung aus. Die Aktie der Telekommunikationstochter von United Internet kletterte in der Spitze um 8%, während die Titel der Mutter fast 2% zulegten. Auch die Papiere von Telefónica Deutschland tendierten freundlich, denn auch für den Münchner Mobilfunknetzbetreiber ist ein Abkommen mit 1&1Drillisch von Interesse.

Diese hat den Angaben zufolge nun bis zum 19. Februar Zeit, das Angebot von Telefónica Deutschland prinzipiell anzunehmen. Im Anschluss sollen dann die Details verhandelt werden. 1&1 Drillisch will das Angebot prüfen, ließ aber bereits wissen, dass schon für das zurückliegende Jahr ein positiver Ergebniseffekt von 30 Mill. Euro zu erwarten sei. Dieser resultiert daraus, dass die Rahmenbedingungen und Preise des National Roaming auch rückwirkend ab Juli 2020 für den laufenden MBA/MVNO-Vertrag gelten sollen, dessen Bedingungen vor allem bei Datenpreisen sich damit verbessern.

Der MBA/MVNO-Vertrag sichert 1&1 Drillisch, die bisher kein eigenes Mobilfunknetz besitzt, Zugriff auf Netzkapazitäten von Telefónica Deutschland. National Roaming kommt dagegen erst wirklich zum Tragen, wenn 1&1 Drillisch mit dem eigenen Netzaufbau beginnt.