AB Inbev hebt Sparziel an

SABMiller-Übernahme soll sich noch stärker auszahlen - Bierkonzern von Wirbelstürmen in USA gebeutelt

AB Inbev hebt Sparziel an

Anheuser-Busch Inbev hebt das Sparziel an. Die Synergien aus der Übernahme des Rivalen SABMiller sollen statt 2,8 Mrd. nun 3,2 Mrd. Dollar erreichen, teilte der weltgrößte Brauereikonzern mit. Mit den Quartalszahlen konnte der Markenanbieter (u. a. Budweiser und Beck’s) aber nicht überzeugen. Der Aktienkurs fiel.md Frankfurt – Die rund 100 Mrd. Dollar schwere Übernahme von SABMiller soll sich für den weltgrößten Bierkonzern Anheuser-Busch Inbev (AB Inbev) noch stärker auszahlen. Das Einsparpotenzial bezifferte der Markenhersteller (u. a. Beck’s, Budweiser und Corona) für die nächsten drei Jahre auf 3,2 Mrd. Dollar. Bisher waren 2,8 Mrd. Dollar angepeilt worden. Bereits eingespart worden seien 1,75 Mrd. Dollar, teilte der in Belgien ansässige Konzern mit.Für das dritte Quartal 2017 wies AB Inbev einen organischen Anstieg der Erlöse um 3,6 % auf 14,74 Mrd. Dollar aus. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte auf vergleichbarer Basis um 13,8 % auf 5,73 Mrd. Dollar zu, das Ebit stieg um 17,6 % auf 4,68 Mrd. Dollar. Den Nettogewinn gibt das fusionierte Unternehmen mit 2,58 Mrd. an. In der Vorjahreszeit hatte AB Inbev, damals ohne SABMiller, 1,36 Mrd. Dollar verdient.Positiv entwickelte sich den Angaben zufolge der lange gebeutelte Markt in Brasilien, der zweitwichtigste des Konzerns. In dem südamerikanischen Land legte der Gewinn erstmals seit fast zwei Jahren wieder zu. Das Management betonte, hier scheine das Schlimmste überstanden. Probleme habe es dagegen in den USA gegeben, dem größten Einzelmarkt. Hier hätten die Wirbelstürme in Florida und Texas Auslieferungen an Großhändler verhindert.Investoren zeigten sich von den Quartalszahlen enttäuscht. Trotz des erhöhten Sparziels gab der Aktienkurs von AB Inbev gegen den festen Trend im Gesamtmarkt um 0,7 % nach und war damit einer von fünf Verlierern im Euro Stoxx 50.AB Inbev ist durch zahlreiche Übernahmen zu ihrer heutigen Größe gelangt. 2008 hatte die belgisch-brasilianische Inbev den US-Konzern Anheuser-Busch gekauft. Im vorigen Jahr wurde die damalige Nummer 2, die britisch-südafrikanische SABMiller, geschluckt. Durch diesen Zukauf wurde Altria, die zuvor 27 % an SABMiller gehalten hatte, mit einem Anteil von 9,6 % größter Einzelaktionär von AB Inbev.Bereits am Mittwoch hatte Heineken, der weltweit zweitgrößte Bierbrauer, Angaben zur Entwicklung des Bierausstoßes und zum Nettogewinn gemacht. Die Niederländer habe das wechselhafte Sommerwetter in Europa belastet. Hier gingen die Auslieferungen im dritten Quartal um 2,8 % zurück. Im Konzern wuchs der Bierausstoß auf vergleichbarer Basis um 2,5 % auf 60 Mill. Hektoliter, wie das Unternehmen mitteilte. Die Bierverkäufe von AB Inbev gingen im Sommerquartal um 1,5 % auf 132,7 Mill. hl zurück.Der Nettogewinn von Heineken lag nach neun Monaten den Angaben zufolge bei 1,49 Mrd. Euro und damit um knapp ein Fünftel über dem Vorjahreswert. Allerdings hatte seinerzeit auch eine Abschreibung von 233 Mill. Euro das Ergebnis deutlich gemindert. An der Prognose für 2017 hält Heineken fest: Der Konzern geht von einer um 0,4 Prozentpunkte höheren operativen Marge aus. Im Vorjahr lag sie bei 17 %.