Fertigungsautomation

ABB investiert 280 Mill. Dollar für die Roboterfertigung in Schweden

Der Elektrotechnikkonzern ABB baut seine Produktionskapazität in Europa aus. Das Unternehmen baut im schwedischen Västeras für 280 Mill. Dollar eine neue Roboterfabrik.

ABB investiert 280 Mill. Dollar für die Roboterfertigung in Schweden

ABB-Investition setzt positives Zeichen für die deutsche Industrie

280 Mill. Dollar für die Roboterfertigung in Schweden

dz Zürich

ABB investiert 280 Mill. Dollar in die Erneuerung und in den Ausbau der Roboterproduktion im schwedischen Västeras. Die Ankündigung dieser Großinvestition war dem schweizerisch-schwedischen Elektrotechnikkonzern am Mittwoch eine Pressekonferenz in Stockholm mit Beteiligung von Konzernchef Björn Rosengren wert – aus gutem Grund. Die Summe entspricht einem Drittel der Kapitalinvestitionen, die ABB im jährlichen Mittel tätigt.

Das ist umso bedeutungsvoller, als die Division Robotik und Fertigungsautomation mit 3,2 Mrd. Dollar Jahresumsatz den geringsten Anteil am ABB-Konzernumsatz hat. Finanzanalysten schätzen, dass die Robotik allein derzeit weniger als 2 Mrd. Dollar pro Jahr einspielt. ABB wird in den nächsten Jahren in Västeras sehr viele Roboter zu guten Preisen herstellen müssen, um der eigenen Zielvorgabe einer jährlichen Rendite auf das investierte Kapital von 16,5% gerecht zu werden.

Offensichtlich glauben Rosengren und der für die Robotik zuständige Divisionsleiter Sami Atiya fest daran, dass die Rechnung aufgehen wird. Die Zuversicht der beiden Manager ist quasi ein Glaubensbekenntnis für die europäische Industrie und insbesondere für die deutsche Autoindustrie. Etwa jeder dritte ABB-Roboter ist derzeit für den Automobilbau bestimmt, und weltweit beschäftigt diese Industrie bereits eine Million solcher Automaten, wie der internationale Verband der Roboterhersteller im März vermeldete.

ABB rechnet für die nächsten Jahre mit einer Zunahme der Nachfrage um 10% pro Jahr. Der Trend zur Entflechtung und Verkürzung der globalisierten Lieferketten, das sogenannte Reshoring, und die demografisch bedingte Zunahme des Fachkräftemangels würden die Nachfrage nach Robotern hoch halten, zeigte sich Rosengren überzeugt. Das neue Produktions- und Entwicklungszentrum in Schweden, das auf einer Fläche von 65.000 Quadratmetern Platz für 1.300 Beschäftigte bietet, beinhaltete eine Ausweitung der bestehenden Kapazitäten um 50%, war auf der Pressekonferenz zu erfahren.

ABB hat seit 2018 bereits 170 Mill. Dollar in Ausbau und Erneuerung der Roboterherstellung in Nordamerika und in Schanghai investiert. Die Bauarbeiten in Västeras sollen 2024 beginnen. Der Zeitpunkt für die Investition sei genau richtig, sagt Rosengren. Die Division Robotik und Fertigungsautomation konnte jüngst wieder an die Zielvorgaben anschließen.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.