ABG verbündet sich mit Bema

Geschäftsführer Höller erwartet guten Markt für Gewerbeimmobilien

ABG verbündet sich mit Bema

hek Frankfurt – Der geschäftsführende Gesellschafter Ulrich Höller will den Projektentwickler ABG Real Estate auf Wachstum ausrichten und mit ABG Capital auch das Investmentgeschäft abdecken. Am Standort Frankfurt ist das Unternehmen jetzt wieder mit einem Büro vertreten – Höller hat nämlich hier seinen Hauptsitz. In Nordrhein-Westfalen verbündet sich ABG in einem Joint Venture mit dem Düsseldorfer Projektentwickler Bema-Gruppe. Die Zusammenarbeit erstrecke sich auf alle Entwicklungen in dem Bundesland mit Schwerpunkten in Köln, Düsseldorf und Bonn, sagte Höller vor Journalisten in Frankfurt. Das aktuelle Projektvolumen des Joint Ventures liegt bei 580 Mill. Euro, künftig soll es sich zwischen 400 Mill. und 700 Mill. Euro bewegen.Der frühere DIC-Asset-Chef, der anschließend den Immobilien- und Investmentmanager GEG German Estate Group aufbaute, leitet ABG seit Jahresanfang und hat sich nach eigener Aussage “maßgeblich” am Kapital des 1967 in München gegründeten Unternehmens beteiligt. Die Projektpipeline wird mit mehr als 2,5 Mrd. Euro angegeben, darunter das Deutschlandhaus in Hamburg, das Humboldthafen-Projekt in Berlin und Living Isar in München. 65 % des Projektvolumens entfallen laut Höller auf Gewerbeimmobilien, 35 % auf Wohnungen. Das Bestandsgeschäft sieht Höller als zusätzliches Standbein, das zum Unternehmenswachstum beiträgt. Auch hier liege der Fokus auf Großprojekten an Top-Standorten: “Wir werden das kaufen, was wir verstehen.” Hauptgeschäft bleibe aber die Projektentwicklung.Am deutschen Immobilienmarkt erwartet Höller für 2020 maximal eine Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau: “Für weiteres Wachstum fehlt mir die Fantasie.” Eher sei ein leichter Rückgang von Transaktionsvolumina und Kaufpreisen zu erwarten. Das sei keine Negativaussage, stellt Höller klar: “Wir erwarten für 2020/21 einen guten Markt für Gewerbeimmobilien.” Denn die Wirtschaft laufe immer noch gut, die Zinsen blieben in den nächsten ein, zwei Jahren sehr niedrig, und nach wie vor dränge viel Geld in den Markt. Bei den Renditen sei nicht mehr viel Luft nach unten, sie seien in den meisten Top-Städten bereits auf knapp unter 3 % gesunken.Das Transaktionsvolumen mit Gewerbeimmobilien war 2019 mit gut 70 Mrd. Euro in eine neue Größenordnung vorgestoßen. Im vierten Quartal wurde mit 28 Mrd. Euro laut dem Immobiliendienstleister Colliers ein “nie da gewesenes Volumen” erreicht. Beim Verkauf des “Millennium Portfolios”, das für 2,7 Mrd. Euro an Commerz Real ging, solle die Gebotssumme bei 50 Mrd. Euro gelegen haben, sagt Höller. “Das zeigt, was im Markt los ist.”Der Wohnungsmarkt ist nach seiner Einschätzung von starker Unsicherheit geprägt – Folge der Bestrebungen der Politik zur Mietenregulierung. Die Spielregeln seien unklar und von Standort zu Standort unterschiedlich. Ausländische Investoren hätten sich aus dem Wohninvestmentmarkt zurückgezogen.