Ackman steigt bei Milka ein
Der aktivistische Investor William Ackman hat sich beim Snack-Konzern Mondelez International eingekauft. Über seinen Hedgefonds Pershing Square beteiligte er sich für 5,5 Mrd. Dollar an dem Produzenten von Milka-Schokolade und Ritz-Keksen. Ackman spekuliert damit auf eine Beschleunigung der Branchenkonsolidierung, die bereits Kraft und Heinz zusammenführte.scd New York – William Ackman hat sich mit 5,5 Mrd. Dollar an Mondelez International beteiligt. Inklusive Optionsscheinen kommt Pershing Square, der Hedgefonds des Milliardärs, auf einen Anteil von 7,5 % an dem Anbieter von Ritz-Keksen und Milka-Schokolade, wurde jetzt mitgeteilt. Wie üblich steigt der aktivistische Investor ein, weil er glaubt, bei Mondelez laufe einiges nicht rund.Aus dem Umfeld von Ackman berichten amerikanische Medien, der Wettbewerber von Firmen wie Pepsico oder Kraft Heinz müsse entweder die Kosten schnellstmöglich senken und das Umsatzwachstum ankurbeln oder sich nach einem Käufer umsehen. Letzterer müsste allerdings ziemlich tief in die Tasche greifen. Aktuell kommt das Unternehmen auf einen Börsenwert von knapp 75 Mrd. Dollar. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) beträgt dabei mehr als 35. Zudem ist die jüngste Entwicklung alles andere als vielversprechend. Im zweiten Quartal per Ende Juni schrumpfte der Nettoumsatz wegen der Aufwertung des Dollar um fast ein Zehntel, der Nettogewinn sackte um gut 30 % ab und auch die operative Marge ging zurück.Entsprechend teilten die meisten Investoren den Optimismus von Ackman am Donnerstag zunächst nicht. Die Mondelez-Aktie notierte am Vormittag in New York bei 46,44 Dollar nur 0,3 % fester.Potenzielle Käufer wären direkte Konkurrenten wie Kraft Heinz, die aktuell auf gut 96 Mrd. Dollar Börsenwert kommt. Für Kraft wäre es eine Rolle rückwärts. Vor weniger als drei Jahren hatte der US-Lebensmittelkonzern sein internationales Geschäft als Mondelez International erst abgespalten (vgl. BZ vom 20.9.2012). Im März dieses Jahres folgte nach eher enttäuschenden Jahren ohne Mondelez der Zusammenschluss mit Heinz Ketchup zu Kraft Heinz. Nach der von der Beteiligungsgesellschaft 3G Capital und dem Milliardär Warren Buffett orchestrierten Fusion wird erwartet, dass Kraft Heinz weiter auf Expansionskurs bleibt.Mondelez begrüßte – wie üblich – den Einstieg des Hedgefonds. Ackman ist nach Nelson Peltz bereits der zweite aktivistische Investor bei Mondelez. Peltz hatte 2014 für eine Übernahme durch Pepsico getrommelt, sich dann aber mit einem Board-Posten und einem Sparprogramm zufriedengegeben. Pepsico hat neben dem Getränkegeschäft eine riesige Snack-Sparte aufgebaut, die mit Mondelez in eine ganz andere Dimension vorstoßen könnte. Kraft Heinz äußerten sich nicht zu den Spekulationen. Pepsico hatte bereits vergangenes Jahr abgewunken.