Übernahme

Adecco schnappt sich Tech-Dienstleister Akka

hek Frankfurt – Der Zeitarbeitsvermittler Adecco kauft den belgischen Technologie-Dienstleister Akka Technologies zum Unternehmenswert von 2 Mrd. Euro. Der in der Schweiz ansässige Konzern bietet 49 Euro je Aktie. Er zahlt einen Aufschlag von 115%...

Adecco schnappt sich Tech-Dienstleister Akka

hek Frankfurt – Der Zeitarbeitsvermittler Adecco kauft den belgischen Technologie-Dienstleister Akka Technologies zum Unternehmenswert von 2 Mrd. Euro. Der in der Schweiz ansässige Konzern bietet 49 Euro je Aktie. Er zahlt einen Aufschlag von 115% zum Akka-Aktienkurs vom vergangenen Freitag. Der Transaktionspreis entspreche dem 10,6-Fachen des für 2022 erwarteten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, teilt Adecco mit. Die Umsatzsynergien werden auf mehr als 200 Mill. Euro veranschlagt, die Kostensynergien auf 65 Mill. Euro. Der Deal steigere Marge und Gewinn je Aktie ab dem ersten Jahr.

Adecco-CEO Alain Dehaze verspricht sich von der Akquisition eine Ankurbelung des Wachstums. Der Kauf sei ein wichtiger Bestandteil der Strategie, in Wachstumsbereichen mit höheren Margen tätig zu sein. Akka sei wesentlich unabhängiger von der Konjunktur als das angestammte Geschäft. An der Börse stieß der hohe Preis aber auf Missfallen. Die Adecco-Aktie verlor am Mittwoch im Handelsverlauf 8%.

Akka stellt ihren Kunden Ingenieure und Digitalexperten zur Verfügung. Das Unternehmen hat 21000 Mitarbeiter. Das Geschäft konzentriert sich auf die Sektoren Auto, Luftfahrt und Bahn mit Schwerpunkt Europa. Infolge der Pandemie sank der Umsatz im vergangenen Jahr auf 1,5 Mrd. Euro, die bereinigte operative Marge schrumpfte auf 1,3%. 2019 kam Akka auf 1,8 Mrd. Euro Umsatz und eine Marge von 8,0%. Drei Viertel der Erlöse entfallen auf Software- und Digitaldienstleistungen.

Für Adecco handelt es sich um den bisher größten Zukauf. Die Schweizer wollen Akka mit ihrer Einheit Modis zusammenlegen. Mit 3,7 Mrd. Euro Umsatz und 50000 Ingenieuren und Digitalexperten werde das neue Unternehmen die Nummer 2 im Markt für Forschung und Entwicklung im Engineering-Bereich sein. An der Spitze steht der französische Informatik-Dienstleister Capgemini.

Die Übernahme erfolgt in zwei Schritten. Zunächst erwirbt Adecco Anteile der Familien Ricci und Frère, die 60% der Aktien und 68% der Stimmrechte besitzen. Es folgt ein Übernahmeangebot für die restlichen Aktien. Akka-CEO Mauro Ricci fungiert künftig als Sonderberater.

Mit Abschluss der ersten Stufe werde Adecco 48% der stimmberechtigten Akka-Wertpapiere halten. Der Deal soll im ersten Halbjahr 2022 abgeschlossen werden. Finanzieren will Adecco die Übernahme, deren Eigenkapitalwert bei 1,5 Mrd. Euro liegt, mit Anleihenemissionen über 1 Mrd. Euro, einem Hybrid-Bond und eine Kapitalerhöhung über bis zu 350 Mill. Euro einschließlich der Aktien, die die Familie Ricci erhält.