dz Zürich – Die Umsatzerosion des Zeitarbeitsvermittlers Adecco hat sich im dritten Quartal fortgesetzt. Das Unternehmen verkaufte im Berichtsabschnitt Arbeitsstunden im Wert von 4,8 Mrd. Euro – 18 % weniger als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Im zweiten Quartal war der Umsatz von Adecco noch um 28 % zurückgegangen. Die Investoren nahmen diese Verbesserung dankbar auf und verhalfen den Aktien des Schweizer Unternehmens zu einem Tagesgewinn von über 5 % auf gut 48 sfr. Zu Jahresbeginn verkehrten die Adecco-Titel noch bei über 60 sfr. Im März erreichten sie bei 30 sfr den Tiefstwert.Der Konzerngewinn hat sich im Zug der Umsatzeinbuße auf rund 80 Mill. Euro zwar in etwa halbiert. Das Adecco-Management sieht der näheren Zukunft offenbar dennoch relativ zuversichtlich entgegen. Obschon sich auch im Oktober weniger Zeitarbeitsstunden verkaufen ließen, wähnt die Führungsmannschaft den Konzern als Gewinner der aktuellen Krise. Auf mittlere Sicht würden flexible Arbeitszeitmodelle an Bedeutung gewinnen, glaubt CEO Alain Dehaze. Hinter dieser Prognose dürfte sich allerdings auch eine gute Portion Zweckoptimismus verbergen. So führt Adecco in Deutschland gerade ein Restrukturierungsprogramm durch, das den teilweisen Ausstieg aus dem Geschäft mit Automobilherstellern und mit der Luftfahrtbranche zum Inhalt hat. Angesichts der Umstellung der Autoproduktion auf Elektroantriebe benötigt die Branche generell weniger Mitarbeiter und vor allem auch weniger Zeitarbeiter.