Ziel für 2026

Adidas nimmt zweistellige Marge in den Blick

Die operative Marge von Adidas ist 2023 auf 1,3% gefallen. 2026 sollen es 10% sein. "Das ist ein Versprechen und ein Ziel", sagt CEO Bjørn Gulden.

Adidas nimmt zweistellige Marge in den Blick

Adidas hat zweistellige Marge im Blick

Vorstandschef Gulden: Ziel und Versprechen für 2026 – Nettoverlust im vergangenen Jahr

jh Herzogenaurach

Bis 2026 will Bjørn Gulden aus Adidas ein wirtschaftlich rundum gesundes Unternehmen machen, das wieder eine zweistellige operative Marge erzielt. Zuletzt hatte der Sportartikelkonzern 2019 mit 11,3% diese Dimension erreicht. Im vergangenen Jahr, dem ersten mit Gulden als Vorstandsvorsitzender, ging die Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) auf 1,3 (i.V. 3,0)% zurück. Es war aus seiner Sicht ein Übergangsjahr, um die Marke wieder zu alter Stärke zu führen. Die Ebit-Marge von 10% sei ein Ziel und ein Versprechen, sagte Gulden in der Bilanzpressekonferenz.

Das Fazit von Finanzvorstand Harm Ohlmeyer lautet: „2023 war kein gutes Jahr für Adidas, aber wir haben große Fortschritte gemacht.“ Gulden sagte mit Blick auf die Marke, Adidas müsse ihre DNA wiederfinden – unabhängig davon, wer an der Spitze steht. „Wir sind auf einem guten Weg“, fügte er hinzu. „Das macht mich stolz.“ 

Mehr Produkte zum vollen Preis

Am meisten stolz sei er auf die Disziplin, mit der Adidas die Lagerbestände im vergangenen Jahr um 1,5 Mrd. Euro auf 4,5 Mrd. Euro reduziert habe. Mit Ausnahme von Nordamerika seien die Vorräte wieder auf ordentlichem Niveau. Die Folge: „Der Anteil der Produkte, die zum vollen Preis verkauft werden, steigt in einem enormen Tempo“, berichtete Gulden.

In den USA geschehe dies sechs bis neun Monate verzögert. Deshalb werde es dort in der ersten Hälfte 2024 noch Rabattaktionen geben. Danach soll das Umsatzwachstum im Konzern auf einen zweistelligen Wert anziehen. Für das gesamte Jahr rechnet der Vorstand mit einem Anstieg um eine mittlere einstellige Rate. Außer dem Abbau hoher Lagerbestände, die auf der gesamten Branche lasteten, und Rabattaktionen prägten negative Folgen der im Oktober 2022 beendeten Zusammenarbeit mit dem Rapper und Designer Ye (Kanye West) das Jahr 2023. Letztlich schnitt Adidas besser ab als erwartet, auch dank eines besseren operativen Geschäfts, wie das Unternehmen betont. Einen für den schlimmsten Fall befürchteten Betriebsverlust vermied Adidas. Das Ergebnis fiel auf 268 (669) Mill. Euro.

Nettoverlust im vergangenen Jahr

Unter dem Strich steht jedoch ein Verlust von 58 Mill. Euro aus dem fortgeführten Geschäft nach einem Gewinn von 254 Mill. Euro. Finanzchef Ohlmeyer begründete dies auch mit einer ungewöhnlich hohen Steuerquote von 189 (35)%. In einigen Ländern mit Gewinnen seien die Steuern relativ hoch gewesen.   

Für dieses Jahr stellte Ohlmeyer eine Rückkehr zu einer normalen Steuerquote und zu einem Jahresgewinn in Aussicht. Das Betriebsergebnis soll auf mindestens 500 Mill. Euro steigen, wie Gulden ankündigte. Trotz des Verlusts wird den Aktionären für 2023 eine unveränderte Dividende von 70 Cent je Aktie vorgeschlagen. Geplant sei, künftig wieder 30 bis 50% des Gewinns aus fortgeführtem Geschäft auszuschütten, sagte Ohlmeyer.  

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