Adidas stoppt in Franken automatisierte Fertigung

Speedfactories werden nach Asien verlagert

Adidas stoppt in Franken automatisierte Fertigung

jh München – Adidas-Vorstandschef Herbert Hainer hatte sich viel von der automatisierten Serienfertigung von Laufschuhen in Deutschland und in den USA versprochen. Doch Kasper Rorsted, seit Oktober 2016 Hainers Nachfolger, stoppt die vor gut zwei Jahren gestartete Produktion in Ansbach (Mittelfranken) und Atlanta (USA). Von Ende dieses Jahres an werde die Technologie in zwei Zulieferbetrieben in Asien eingesetzt, kündigte der Sportartikelkonzern an. Aus Asien bezieht Adidas fast alle Schuhe und Textilien. Die zwei sogenannten Speedfactories hierzulande und in den USA sollen spätestens im April des nächsten Jahres die Fertigung einstellen.Adidas verspricht sich vom Verlagern nach Asien ein besseres Ausnutzen der Kapazitäten und mehr Flexibilität in der Produktgestaltung. Die Kombination der technischen Möglichkeiten der Zulieferer mit den neuen Fertigungsmethoden ließen “mehr Varianten der Speedfactory-Schuhmodelle” zu. Künftig sollen nicht nur Laufschuhe, sondern auch Modelle für andere Produktkategorien automatisiert hergestellt werden. Adidas lässt im Jahr rund 400 Millionen Paar Schuhe fertigen. Die Kapazität der Fabrik in Ansbach reicht für eine halbe Million.Offenbar stellte sich die Produktion dort und in Atlanta, die vom Ansbacher Autozulieferer Oechsler betrieben wird, als nicht besonders wirtschaftlich heraus. Als Vorteil hatte Hainer unter anderem die Nähe zu den Konsumenten in Europa und den USA angepriesen. Dorthin sind Schuhe und Textilien aus Asien per Schiff etwa sechs Wochen unterwegs. Lokal und direkt auf die Nachfrage reagieren zu können, sollte die Durchverkaufspreise steigern und nebenbei wegen der kürzeren Transportwege die Umwelt schonen.Die Technik für die Speedfactory entwickelte der Maschinenhersteller Manz für Adidas. Mit Oechsler will der Konzern weiterhin zusammenarbeiten, vor allem im 4-D-Druck von Sohlen. Die Zeit ist dabei die vierte Dimension. Sowohl der Vorstand von Oechsler als auch Adidas-Einkaufsvorstand Martin Shankland äußerten ihr Bedauern über das Ende der Fertigung in Franken und in den USA. – Bericht Seite 8