Sportartikelkonzern

Adidas übertrifft eigene Prognose – Währungseffekte belasten 2024

Das Ergebnis des Sportartikelkonzerns ist im vergangenen Jahr nicht so stark gesunken wie befürchtet. Das lag auch an der Entscheidung, Produkte aus der beendeten Partnerschaft mit dem Rapper Kanye West nicht abzuschreiben. Im laufenden Jahr dürften nun Wechselkurseffekte auf die Profitabilität drücken.

Adidas übertrifft eigene Prognose – Währungseffekte belasten 2024

Der Sportartikelkonzern Adidas hat im vergangenen Jahr besser abgeschnitten als von ihm zuletzt prognostiziert. Der Nike-Rivale kündigte an, den Großteil seiner Produktbestände aus der aufgekündigten Partnerschaft mit dem umstrittenen Rapper Kanye West nicht abzuschreiben, sondern zumindest kostendeckend zu verkaufen. Jedoch machen dem Unternehmen zunehmend negative Währungseffekte zu schaffen - wie etwa die Abwertung des argentinischen Peso im vierten Quartal. Dies dürfte auch 2024 für Gegenwind sorgen und die Profitabilität erheblich belasten. Die Aktie gab am Mittwoch nachbörslich deutlich nach.

Das Betriebsergebnis sank im vergangenen Jahr von 669 Mill. auf 268 Mill. Euro, wie das Unternehmen nach Börsenschluss in Herzogenaurach anhand vorläufiger Zahlen mitteilte. Adidas hatte zuletzt einen Verlust von 100 Mill. Euro in Aussicht gestellt. "Die Verbesserung verdanken wir dem um rund 100 Mill. Euro besseren operativen Geschäft und der Entscheidung, Yeezy-Bestände in Höhe von 268 Mill. Euro nicht abzuschreiben", begründete Konzernchef Björn Gulden die Entwicklung. Die Restbestände sollen im laufenden Jahr zumindest zum Selbstkostenpreis verkauft werden. "Deshalb haben wir nur Bestände abgeschrieben, die entweder beschädigt oder nur noch in vereinzelten Größen verfügbar waren." Die Abschreibungen belaufen sich Adidas zufolge lediglich noch auf einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag.

Yeezy-Aus belastet das Geschäft

Der Umsatz ging 2023 um 5% auf 21,4 Mrd. Euro zurück. Dabei belasteten negative Währungseffekte im Volumen von mehr als 1 Mrd. Euro, erläuterte Adidas. Im vierten Quartal belastete die Abwertung des argentinischen Pesos. Währungsbereinigt lagen die Erlöse in etwa auf Vorjahresniveau. Adidas hatte jedoch einen Rückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich prognostiziert. Wegen des Abbaus von Lagerbeständen wurde der Verkauf an den Großhandel deutlich reduziert, hieß es. Zudem belastete die Beendigung des Yeezy-Geschäfts die Umsatzentwicklung im Vorjahresvergleich mit rund 500 Mill. Euro.

"Natürlich wissen wir, dass unsere Finanzergebnisse nicht gut sind", sagte Gulden. "Aber wir sind dabei, Adidas wieder zu einem guten Unternehmen zu machen. Wie wir von Anfang an gesagt haben, brauchen wir nur die Zeit, um es wieder stabil aufzustellen."

Im laufenden Jahr dürften jedoch negative Wechselkurseffekte die Profitabilität erheblich belasten. Dazu kämen noch die "Herausforderungen in Nordamerika", so Vorstandschef Gulden. Für 2024 geht Adidas von einem Betriebsergebnis von rund 500 Mill. Euro aus.

Aktie gibt nach

Der währungsbereinigte Umsatz soll im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen. Die Umsatzprognose basiert den Angaben zufolge auf der Annahme, dass Adidas die verbleibenden Yeezy-Bestände kostendeckend verkaufen wird, was zu einem Umsatz von rund 250 Mill. Euro führen würde. Dabei geht Vorstandschef Gulden davon aus, "dass sich die Umsätze zu Jahresbeginn zunächst auf dem Vorjahresniveau bewegen, sich dann aber von Quartal zu Quartal verbessern werden".

Der Aktienkurs von Adidas sank auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion um 5,5%, verringerten das Minus dann aber auf 1,3%.