jh München – Adidas erwägt, als Sponsor des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF auszusteigen. Grund sind Doping- und Korruptionsskandale. “Wir sind auf die IAAF zugegangen, um mehr über das Aufarbeiten der Vorwürfe zu erfahren”, sagte eine Sprecherin des Sportartikelkonzerns in Herzogenaurach. Sie deutete an, eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Dagegen berichtete die britische Rundfunkanstalt BBC, Adidas habe den Verband informiert, vorzeitig aus dem Sponsoringvertrag aussteigen zu wollen. Die Vereinbarung wurde nach Angaben von Adidas vor acht Jahren bis 2019 verlängert. Die BBC beziffert das Volumen auf 7,4 Mill. Euro im Jahr. Adidas sei der größte Sponsor.Die anderen “offiziellen Partner” der IAAF sind Canon, Seiko, TDK und Toyota. Der Verband teilte mit, in engem Kontakt mit allen Sponsoren und Partnern zu sein. Im Zentrum der Dopingvorwürfe steht die Leichtathletik in Russland. Zudem hat Frankreich gegen den Senegalesen Lamine Diack, der bis vergangenes Jahr Präsident der IAAF war, wegen des Verdachts der Korruption und Geldwäsche Anklage erhoben.”Wir haben eine klare Position gegen Doping jeder Art”, sagte die Adidas-Sprecherin. Sie wies darauf hin, dass das Unternehmen deshalb früher das Sponsoring einzelner Sportler vorzeitig beendet habe, etwa des deutschen Radprofis Jan Ullrich und des US-Sprinters Tyson Gay.