mic München – Die Absicht der Adler-Modemärkte-Mehrheitseigentümerin S & E Kapital, das 52,8 %-Paket en bloc zu verkaufen, lässt die Börse kalt. Der Kurs der Aktie von Adler Modemärkte sank am Montag um 2 % auf 4,34 Euro. Damit näherte sich das Papier dem Rekordtief aus dem Jahr 2012. “Der Plan ist, den kompletten Anteil zu verkaufen”, detaillierte ein Sprecher am Montag. Er solle an einen einzigen, langfristig orientierten Investor gehen. In diesem Fall wird ein Pflichtangebot des neuen Eigentümers an den Streubesitz fällig. Dieser müsste über dem Kaufpreis liegen und dürfte außerdem nicht niedriger sein als der Drei-Monats-Durchschnittskurs vor dem Erwerb – das Pflichtangebot würde damit deutlich über dem aktuellen Börsenkurs liegen, lässt sich abschätzen.S & E Kapital hatte bereits am Freitagabend erklärt, eine Veräußerung des Anteilspakets zu erwägen. Es solle ein strukturierter Verkaufsprozess starten. Daraus ist zu schließen, dass ein Abschluss erst in einigen Monaten zu erwarten ist. Gespräche sollten mit strategischen Adressen und Finanzinvestoren aufgenommen werden, hieß es. Als Berater sind Rothschild & Co (M & A) und Hengeler Mueller (Recht) mandatiert. S & E Kapital ist ein Joint Venture der insolventen Steilmann SE (Anteil 56 %) und von Excalibur (44 %), einem Equinox-Fonds. Das Gemeinschaftsunternehmen hatte die Anteile im Jahr 2013 zu einem Preis von 5,75 Euro je Aktie von Bluo übernommen, einer Gesellschaft vor allem des ehemaligen Arques-Chefs Peter Löw. Adler Modemärkte war im Jahr 2011 zu 10 Euro je Aktie an die Börse gebracht worden. S & E-Kapital dürfte darauf zielen, einen Preis über dem Niveau der aktuellen Börsennotierung zu erwirtschaften, und dabei den inneren Wert des Modespezialisten herausstreichen. In der Erklärung wird auf das Potenzial hingewiesen. Das Unternehmen habe mit seiner “Strategie 2020” einen klaren Handlungsplan für die Neupositionierung vorgelegt.