Ado geht mit hohem Abschlag in die Kapitalerhöhung

Ausgabepreis auf 14,60 Euro festgelegt

Ado geht mit hohem Abschlag in die Kapitalerhöhung

hek Frankfurt – Der neu formierte Wohnimmobilienkonzern Ado Properties beschafft sich über die angekündigte Barkapitalerhöhung 450 Mill. Euro. Die Platzierung erfolgt zu 14,60 Euro je Aktie, teilt der Großvermieter mit. Damit liegt der Ausgabepreis um 41 % unter dem Schlusskurs von Mittwoch. Bereinigt um den Bezugsrechtswert ergibt sich ein Abschlag von einem Drittel.Ausgegeben werden 30,8 Millionen neue Aktien. Die bisherigen Anteilseigner können für je zwölf Aktien fünf neue Papiere beziehen. Ado hatte die Kapitalerhöhung bereits im vergangenen Dezember im Zuge des Zusammenschlusses via Aktientausch mit dem Wohnungskonzern Adler Real Estate und der Übernahme des Projektentwicklers Consus angekündigt. Damals war ein Betrag von bis zu 500 Mill. Euro in Aussicht gestellt worden.Nach Angaben von Co-CEO Maximilian Rienecker wird das Anteilspaket von rund 20 %, das bei der Tochtergesellschaft Adler liegt, vollständig mit platziert. Die eigenen Aktien würden also genutzt, um die Kapitalerhöhung darzustellen. Den angepassten Nettovermögenswert gibt er mit 43 Euro je Aktie an, was etwa dem Doppelten des um den Bezugsrechtswert bereinigten Börsenkurses entspricht.Mit den Einnahmen will Ado Fremdfinanzierungen zurückzahlen. So sollen die Verbindlichkeiten aus den Entwicklungsprojekten der hoch verschuldeten Consus verringert werden. Das Investment-Grade-Rating hat Ado inzwischen verloren. Die Ratingagentur S&P stufte den Konzern im April von “BBB-” auf “BB” zurück. Das Finanzprofil werde nach wie vor mit “BBB-” bewertet, erläutert Rienecker, doch führten Ausführungsrisiken zu der niedrigeren Einstufung. Nach Kapitalerhöhung und Consus-Übernahme liegt der Verschuldungsgrad (Loan to Value) den Angaben zufolge bei etwa 54 %. Mittelfristig soll er unter 50 % gedrückt werden.Die Konsortialbanken garantieren den Angaben zufolge die Emission. J.P. Morgan und Deutsche Bank koordinieren die Platzierung, außerdem sind Barclays Bank und Kempen & Co als Bookrunner dabei. White & Case fungiert als Rechtsberater von Ado, während Clifford Chance die Banken unterstützt. Die Ado-Aktionäre können die Papiere vom 6. bis 20. Juli zeichnen. Wesentliche Aktionäre, darunter die Investmentholding Aggregate, hätten zugesagt, die ihnen angebotenen Anteile zu beziehen. Diese Anteilseigner halten zusammengerechnet 36 %.Die Fusion mit Adler wurde im April abgeschlossen. Am vergangenen Montag kündigte Ado an, die Kaufoption für Consus zu ziehen und damit die Kontrolle über den Projektentwickler zu erwerben (vgl. BZ vom 30. Juni), der für Nachschub an Mietwohnungen sorgen soll. Das in Luxemburg ansässige Unternehmen hat sich nach eigenen Angaben bereits mehr als 80 % der Consus-Aktien gesichert. Damit entsteht der viertgrößte Wohnimmobilienkonzern in Europa.