Telekomausrüster

Adtran Networks senkt Umsatzprognose deutlich

Viele Kunden von Adtran optimieren ihre Lager und halten sich mit Investitionen zurück. Das hinterlässt Spuren bei dem Telekomausrüster.

Adtran Networks senkt Umsatzprognose deutlich

Adtran Networks senkt Umsatzprognose deutlich

Telekomausrüster erwartet schwache zweite Hälfte

dpa-afx München

Der Telekomausrüster Adtran Networks rechnet nach einem soliden zweiten Quartal mit einem schwachen zweiten Halbjahr und hat deshalb die Prognosen gesenkt. “Da sich die Lieferzeiten für Komponenten erheblich verkürzt haben, konzentrieren sich viele Kunden derzeit auf die Optimierung ihrer Lagerbestände, was sich auf die Auftragseingänge auswirkt”, teilt die frühere Adva Optical mit. “Darüber hinaus belasten die hohe Inflation und steigende Zinssätze das Investitionsverhalten der Kunden.” Während sich die Adtran-Networks-Aktien am Montag recht gut hielten, brach der Kurs der Konzernmutter Adtran Holdings ein.

Beim Umsatz rechnet Adtran Networks jetzt mit einem Rückgang im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Bisher hatte das Management ein Wachstum in dieser Größenordnung in Aussicht gestellt. Die Prognose für das operative Ergebnis wurde ebenfalls reduziert.

Auch die Mutter Adtran Holdings enttäuschte mit ihrem Ausblick auf das dritte Quartal und den Zahlen des zweiten Jahresviertels. Adtran Holdings hatte im Sommer 2022 die Übernahme abgeschlossen und hält seitdem rund zwei Drittel der Anteile an der inzwischen umbenannten Adtran Networks. Beide Unternehmen sind im Nebenwerteindex SDax vertreten.

Das US-Unternehmen wird nur noch mit umgerechnet rund 620 Mill. Euro bewertet. Zum Vergleich: Die Tochter Adtran Networks kommt dagegen auf etwas mehr als 1 Mrd. Euro. Die von Adtran Holdings gehaltenen Anteile sind damit 675 Mill. Euro wert und damit mehr als das US-Unternehmen selbst.

Adtran Networks gibt keine konkrete Prognose für den Gewinn mehr an, sondern teilt lediglich mit, dass die Marge gemessen am bereinigten operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegen wird. Gemessen am reduzierten Ziel für den Umsatz, demzufolge der Erlös rechnerisch auf rund 640 Mill. Euro fallen wird, ergibt dies ein operatives Ergebnis, das deutlich unter dem Vorjahreswert von 50 Mill. Euro liegt. Bislang hatte das deutsche Unternehmen eine Steigerung in Aussicht gestellt.

Im zweiten Quartal zog das Betriebsergebnis laut vorläufigen Zahlen noch einmal kräftig an. Es habe bei rund 12 Mill. Euro gelegen und damit fast doppelt so hoch wie im Vorjahr. Der Umsatz legte gut 2% auf 170 Mill. Euro zu.

Weitere Informationen zum zweiten Quartal will Adtran Networks am Dienstag (8. August) vorlegen.

Die Mutter Adtran Holdings hat den Umsatz im Vergleich zum Jahresauftakt um etwas mehr als 1% auf 327 Mill. Dollar gesteigert. Bereinigt um Kosten im Zusammenhang mit der Übernahme von Adtran, Abschreibungen und Umbaukosten verdiente das Unternehmen operativ wieder Geld. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn habe bei rund 3,6 Mill. Dollar gelegen, nachdem sich das Ergebnis im ersten Quartal noch in der Verlustzone befand.