Telekomausrüster

Adva Optical verdient netto mehr

Der Telekomausrüster Adva Optical Networking hat im dritten Quartal seinen Gewinn deutlicher gesteigert als den Umsatz. Das Münchner Unternehmen erhöhte nach eigenen Angaben von Juli bis September die Konzernerlöse um 4% auf 152 Mill. Euro. Der...

Adva Optical verdient netto mehr

sck München

Der Telekomausrüster Adva Optical Networking hat im dritten Quartal seinen Gewinn deutlicher gesteigert als den Umsatz. Das Münchner Unternehmen erhöhte nach eigenen Angaben von Juli bis September die Konzernerlöse um 4% auf 152 Mill. Euro. Der Nettogewinn legte überproportional auf 18,5 (i.V. 6,7) Mill. Euro zu. Damit konnte das Unternehmen die gestiegenen Kosten im Einkauf mehr als kompensieren. Adva führte den vervielfachten Überschuss nach eigenen Angaben auf einen Steuerertrag von 8,8 Mill. Euro zurück. Dieser sei nach erhöhten latenten Steuern entstanden. Der Vorstand bekräftigte seine Prognose. Adva peilt 2021 einen Umsatz in einer Bandbreite von 580 Mill. bis 610 Mill. Euro an. Das Betriebsergebnis (pro forma) soll zwischen 7% und 10% vom Umsatz betragen. Nach neun Monaten erreichte Adva einen Umsatz von 446 Mill. Euro (+5%). Das erzielte Pro-forma-Betriebsergebnis von 40,3 (19,5) Mill. Euro entsprach einer operativen Marge von 9 (4,6)%.

Derweil kämpft Adva mit steigenden Kosten aufgrund des Halbleitermangels. Die Krise werde länger dauern als ursprünglich angenommen, räumte das SDax-Mitglied ein. Im dritten Quartal schrumpfte das berichtete Betriebsergebnis um 3% auf 9,5 Mill. Euro. Grund dafür waren gestiegene Aufwendungen in der Beschaffung. Finanzchef Uli Dopfer nannte das dritte Quartal mit Blick auf den Halbleitermangel „definitiv herausfordernd“. Das werde weiter anhalten. „Risiken für unser Geschäft sehen wir aktuell fast ausschließlich in der Aufrechterhaltung funktionierender Lieferketten. Die Materialengpässe speziell bei Halbleiterprodukten haben sich weiter verschärft“, ließ sich CEO Brian Protiva im Quartalsbericht zitieren.

Anleger vergrätzt

Die Anleger reagieren auf die Risiken in der Beschaffung vergrätzt. Die Aktie von Adva büßte zeitweise 2,7% auf 11,70 Euro ein. Ende August kündigte der US-Wettbewerber Adtran an, Adva im Rahmen eines Aktientauschs übernehmen zu wollen (vgl. BZ vom 30. August).  Für den geplanten Zusammenschluss fielen laut Adva im dritten Quartal 2,1 Mill. Euro an Zusatzkosten an.

Adva Optical
Konzernzahlen nach IFRS
9 Monate
in Mill. Euro20212020
Umsatz446424
Betriebsergebnis3414
 in % vom Umsatz7,73,4
Nettoergebnis427
Cash-flow8874
Börsen-Zeitung