Advent kauft EQT Verpackungskonzern ab

Finanzinvestoren reichen Færch Plast durch - Internationale Präsenz soll auch mit M & A verstärkt werden

Advent kauft EQT Verpackungskonzern ab

wb Frankfurt – Und wieder ein Secondary Buy-out: Die Beteiligungsgesellschaft Advent International übernimmt vom Finanzinvestor EQT die dänische Færch Plast, einen Hersteller von Lebensmittelverpackungen. Über den Kaufpreis haben die beteiligten Parteien Stillschweigen vereinbart. Basierend auf einem operativen Ergebnis von umgerechnet 80 Mill. Euro dürfte die Bewertung bei rund 900 Mill. Euro liegen. Die Fremdfinanzierung soll umgerechnet 570 Mill. Euro ausmachen. Credit Suisse und FIH Partners haben den Verkäufer beraten. Rothschild und Atrium Partners stehen dem Käufer zur Seite. Barclays, BNP Paribas, Credit Suisse, Danske, RBS, RBC und UBS wurden zur Finanzierung an Bord geholt.Das dänische Unternehmen habe in der Haltezeit von EQT – also von 2014 an – Umsatz und operatives Ergebnis (Ebitda) auf 12,2 Mrd. dkr und 537 Mill. dkr mehr als verdoppelt. Die Firma habe über 40 Jahre Erfahrung in Entwicklung, Design und Herstellung von Verpackungen für Fertiggerichte, Food-to-go und Frischfleisch. Advent will das Wachstum von Færch unterstützen, um die globale Präsenz organisch und mittels Zukäufen auszubauen. Der fragmentierte Verpackungsmarkt biete die Möglichkeit, die Konsolidierung weiter voranzutreiben. Advent beabsichtigt, Færch Plast als Innovationsplattform weiterzuentwickeln. Geografisch werde ein Fokus auf der Expansion in Frankreich, Spanien und Deutschland liegen. Nach der Übernahme von Fort Dearborn im Oktober 2016, einem Hersteller von Etiketten für Blue-Chip- und mittelständische Verbrauchsgüterunternehmen in den USA, ist diese Transaktion nun die jüngste Investition von Advent in der Verpackungsbranche.Ranjan Sen, Managing Partner von Advent International, sagt: “Verpackungen für Lebensmittel mit einer kurzen Haltbarkeit sind ein attraktives Marktsegment mit einer guten langfristigen Wachstumsperspektive.” Mit der größeren Rolle von Komfort bei Verbrauchern steige die Nachfrage nach Fertig- und To-go-Gerichten. Færch könne von diesen Trends profitieren und Kunden europaweit beliefern.Færch wurde 1969 gegründet und sitzt in Holstebro. Gut 1 000 Beschäftigte sind in sechs Betriebsstätten in Dänemark, Großbritannien, Spanien und Tschechien sowie im Verkauf tätig. Betrieben werden Extrusions- und Thermoformanlagen, die eine große Bandbreite an Behältern produzieren können, wie es heißt. Kürzlich wurde Anson Packaging in Großbritannien sowie das Plastikschalengeschäft von Sealed Air in Europa erworben. Advent hatte schon vor der Auktion einen Dialog mit dem Management aufgebaut. Damit habe man, verbunden mit der Expertise in der Branche, im Wettbewerb mit anderen Bietern punkten können.