Private Equity

Advent kommt mit Offerte für U-Blox voran

Advent treibt die Übernahme des Schweizer Chipherstellers U-Blox voran. Der Finanzinvestor erlangt 64,6% der Aktien. Kritiker bemängeln eine unzureichende Bewertung, da das Wachstumspotenzial in Drohnen und Robotik vernachlässigt werde.

Advent kommt mit Offerte für U-Blox voran

Advent kommt mit Offerte für U-Blox voran

Zwei Drittel der Aktionäre nehmen Milliardenangebot für Schweizer Chiphersteller an

cru Frankfurt

Der Finanzinvestor Advent kommt mit der Milliardenofferte für den Schweizer Chiphersteller U-Blox voran, einem Anbieter von Positionsbestimmungstechnik, die auch in Drohnen eingesetzt wird. Advent hat am Freitag das vorläufige Zwischenergebnis des öffentlichen Kaufangebots zum Erwerb sämtlicher sich im Publikum befindlichen Namenaktien von U-Blox bekannt gegeben. Unter Einbezug der Anteile jener Aktionäre, die sich bereits vorab unwiderruflich verpflichtet haben, all ihre Aktien anzudienen, ergebe sich eine Gesamtbeteiligung von rund 5 Millionen Aktien beziehungsweise 64,6% des ausgegebenen Aktienkapitals und der Stimmrechte von U-Blox, teilte die Private-Equity-Firma mit.

Dieses Zwischenergebnis sei vorläufig. Die Veröffentlichung des definitiven Zwischenergebnisses sei für den 15. Oktober (Mittwoch) vorgesehen. Advent könne gemäß den Schweizer Übernahmeregeln weitere Aktien von U-Blox erwerben oder von Aktionären Zusagen einholen, ihre Aktien anzudienen. Der Vollzug der Transaktion werde im vierten Quartal 2025 erwartet.

Kritik an Höhe der Offerte

Laut Bloomberg wollte der Assetmanager Janus Henderson, der rund 5% der Anteile hält, seine Aktien nicht andienen, weil der faire Wert von U-Blox doppelt so hoch sei wie die Offerte von Advent und das Management nicht ausreichend lange andere strategische Optionen geprüft habe. Im August hatte Advent angeboten, U-Blox für 135 sfr pro Aktie in bar zu kaufen. Das Angebotsfenster lief bis zum 9. Oktober. Die U-Blox-Aktie notierte am Freitag zeitweise bei 134,20 sfr.

Technik für Drohnen

U-Blox entwickelt Chips und Module für die Positionierungstechnologie in Autos, Drohnen und Verbrauchergeräten. Erst kürzlich hat sich das Unternehmen von dem verlustbringenden Mobilfunkgeschäft getrennt. CEO Stephan Zizalads erklärte, der Fokus verlagere sich auf automatisiertes Fahren und mobile Robotik.

Chancen in der Rüstungsindustrie

Die Bewertung berücksichtige die zukünftigen Wachstumsaussichten, insbesondere bei Drohnen in der Rüstungsindustrie, nicht ausreichend, meinen Kritiker. Die ausschließliche Konzentration von U-Blox auf das wachstumsstärkere Geschäft mit Positionierungssensoren bedeute eine bessere Zukunft. Viele Anteilseigner sind indes für den Deal. Spectrum Entrepreneurial Ownership, ein vom Milliardär Thomas Schmidheiny unterstütztes Investmentvehikel, will einen Anteil von rund 9% andienen.