Aggregate wirft Auge auf CA Immo

Gegenangebot erwogen - Aktie notiert über der Starwood-Offerte

Aggregate wirft Auge auf CA Immo

hek Frankfurt – Nach Starwood Capital nimmt nun auch die in Luxemburg ansässige Aggregate Holdings den österreichischen Gewerbeimmobilienkonzern CA Immo in den Fokus. Wie Aggregate bestätigt, erwägt der Immobilieninvestor den Erwerb einer Beteiligung. Das schließe ein Teilangebot für CA-Immo-Aktien nach dem österreichischen Übernahmegesetz ein. Mit einer Offerte würde Aggregate dem US-Finanzinvestor Starwood in die Parade fahren, der vor zwei Wochen ein Übernahmeangebot zu 34,44 Euro je Aktie angekündigt hatte.Hinter Aggregate steht der Österreicher Günther Walcher. Prominent vertreten ist die Holding bei Adler Group, die aus dem Zusammenschluss von Ado Properties, Adler Real Estate und Consus entstand. Aggregate hält 26,6 % an dem neu formierten Wohnungskonzern. Insgesamt verfügt Aggregate nach eigenen Angaben über 3,6 Mrd. Euro an Assets sowie ein Projektportfolio mit 6,8 Mrd. Euro Bruttoentwicklungswert. Die Holding ist überwiegend auf Deutschland ausgerichtet, besitzt aber auch Beteiligungen in Portugal.Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen berichtet, war Aggregate zuvor bei Starwood mit einem Angebot für die Beteiligung an CA Immo abgeblitzt. Die Alternative sei nun, mit einer eigenen Offerte auf die Aktionäre von CA Immo zuzugehen. Wie Aggregate weiter mitteilt, ist noch keine Entscheidung gefallen. Es bestehe keine Gewissheit, ob ein Beteiligungserwerb erfolge.Die Aussicht auf eine Übernahme hat den Aktienkurs von CA Immo in den vergangenen Wochen in die Höhe getrieben. Seit Mitte Dezember hat das Wertpapier knapp 30 % zugelegt, so dass sich die Notierung inzwischen deutlich über dem Niveau der Starwood-Offerte bewegt. Damit steht die Frage im Raum, ob das angekündigte Übernahmeangebot überhaupt nennenswerte Resonanz findet. Schon damals hatte Starwood über ihre Luxemburger Beteiligungsgesellschaft SOF-11 Klimt CAI wissen lassen, dass die Offerte nicht an das Erreichen einer Annahmeschwelle geknüpft werde.Starwood war 2018 mit dem Erwerb des 26-Prozent-Pakets von Immofinanz für 758 Mill. Euro bei CA Immo eingestiegen und hat den Anteil auf knapp unter 30 % aufgestockt. Die Amerikaner deklarieren ihre Offerte, die CA Immo mit 3,4 Mrd. Euro bewertet, als “antizipatorisches Pflichtangebot”.Neben dem Inhaberaktienpaket gehören Starwood auch die vier Namensaktien von CA Immo. Diese berechtigen dazu, bis zu vier Aufsichtsräte zu nominieren – ein Umstand, der eine Übernahme gegen den Willen von Starwood erschweren dürfte. Derzeit ist der Hauptaktionär mit drei Vertretern im Kontrollgremium präsent, von denen zwei entsandt und ein weiteres von der Hauptversammlung gewählt wurde. Insgesamt gehören acht Kapitalvertreter dem Aufsichtsrat an.Höchst unzufrieden mit der Rolle von Starwood als Hauptaktionär von CA Immo ist Petrus Advisers. Der Vorstand des Wiener Immobilienkonzerns agiere wie eine “faule Provinzbürokratie”, schimpft der in London ansässige Hedgefonds. Man müsse den “gemütlichen Schlaf” beenden und endlich die “ungerechtfertigte Bewertungslücke” schließen (vgl. BZ vom 27.11.2020).