ab Düsseldorf – Europas Lebensmittelhändler Ahold Delhaize und Carrefour haben das wichtige vierte Quartal mit Bravour gemeistert, zumindest was die Umsatzentwicklung betrifft. Metro, die schon in der vorigen Woche über den Verlauf des vierten Quartals 2016 informiert hatte, war dagegen im Weihnachtsgeschäft kaum vom Fleck gekommen.Zwar schaffte die französische Carrefour im Schlussquartal im Heimatmarkt, der für 47 % des Konzernumsatzes steht, auch nur ein leichtes Umsatzwachstum (0,7 %) in flächenbereinigter Rechnung. Ausbügeln konnten die Franzosen die Wachstumsschwäche jedoch im internationalen Geschäft, wo der Umsatz flächenbereinigt um 4,5 % zulegte. Im Gesamtjahr 2016 setzte Carrefour 85,7 Mrd. Euro um, ein Zuwachs in flächenbereinigter Rechnung um 3 %, zu konstanten Wechselkursen waren es sogar 3,3 %.Auch der im vorigen Sommer aus der Fusion der niederländischen Ahold mit der belgischen Delhaize hervorgegangene Lebensmittelhändler hat den eingeschlagenen Wachstumskurs im vierten Quartal fortgesetzt. Im Schlussquartal stand im Konzern ein Umsatz von 15,5 Mrd. Euro zu Buche, pro forma und zu konstanten Wechselkursen entsprach das einem Plus von knapp 3 %. Für den abgelaufenen Turnus ergibt sich somit ein Nettoumsatz von 62,3 Mrd. Euro, was bereinigt um Wechselkurseffekte einem Zuwachs um 3,4 % gleichkommt.Damit konnte der niederländisch-belgische Handelsriese an der Börse punkten. In der Spitze kletterte die Aktie um 5,8 %, zumal die Prognose bestätigt wurde. Demnach soll 2016 eine leichte Steigerung der operativen Marge geglückt sein. 2015 hatten es Ahold und Delhaize – zu diesem Zeitpunkt noch getrennt unterwegs – auf pro forma 3,5 % gebracht. Der freie Cash-flow soll wie angekündigt bei 1,3 (i.V. 1,7) Mrd. Euro landen.Die Umsatzentwicklung von Carrefour stieß dagegen auf wenig Gegenliebe bei den Investoren. In der Spitze ging der Kurs um 2,2 % auf 22,44 Euro zurück. Zwar heben die Franzosen hervor, den Gruppenumsatz im fünften Jahr in Folge ausgebaut zu haben, das operative Ergebnis dürfte allerdings um gut 2 % gesunken sein, wie Finanzchef Pierre-Jean Sivignon durchblicken ließ.Während Ahold Delhaize insbesondere im Heimatmarkt Niederlande im Schlussquartal mit 6,6 % einen satten Umsatzzuwachs einfuhr, kämpfte Carrefour weiterhin mit den schwierigen Rahmenbedingungen in Frankreich. Umgekehrt gelang den Franzosen in Lateinamerika – allen voran in Brasilien und Argentinien – zweistelliges Wachstum, während der Umsatz von Ahold USA auf der Stelle trat. Hier vermochte Delhaize America die Scharte etwas auszuwetzen. Kräftiges Wachstum erzielten die beiden Handelskonzerne im E-Commerce, auch wenn die Ausgangsbasis noch vergleichsweise niedrig ist.